BGA: Rasantes Wachstum im Güterverkehr nach der Krise - Verkehrspolitik auf die Förderung von Ideen und Innovationen ausrichten
Geschrieben am 19-08-2010 |   
 
    Berlin (ots) - "Ganz offenbar hat die neue Bundesregierung die  
richtige Wahrnehmung, dass die Logistik einen entscheidenden Anteil  
am Erfolg von Industrie und Handel hat und damit zum Standortfaktor  
geworden ist. Die zu erwartende Verdopplung der Güterverkehrsleistung 
bis 2050 erfordert von der Politik sachbezogene Entscheidungen, ob  
beim LKW, bei der Bahn oder bei der Binnenschifffahrt. Will die  
Politik Wohlfahrtsverluste für die Gesellschaft vermeiden, wird sie  
nicht umhin kommen, für die Unternehmen etwas zu tun. Wenn jedoch  
Ideologie vor Sacharbeit geht, dann wird Politik zum  
Innovationskiller, wie wir dies zurzeit in Nordrhein-Westfalen  
erleben müssen." Dies erklärte Gerhard Riemann, Vorsitzender des  
BGA-Verkehrsauschusses, heute anlässlich der  
BGA-Jahrespressekonferenz Verkehr in Berlin. 
 
   Nachdem der Bereich Logistik vor der Krise etwa doppelt so schnell 
gewachsen sei wie die Wirtschaftsleistung, sei der krisenbedingte  
Einbruch ebenso extrem gewesen. Dieser Einbruch bedeute jedoch keine  
Trendumkehr. Inzwischen habe der Containerumschlag - ein Indikator  
für die Außenhandelsaktivität - nach einem Einbruch von rund 30  
Prozent schon fast wieder das Niveau von 2008 erreicht. Die  
exportorientierte Wirtschaft Deutschlands brauche daher effiziente  
Häfen und Hinterlandanbindungen. Seehäfen und Binnenhäfen sowie auch  
Wasserwege, Straße, Schiene und Flugverkehr griffen hier ineinander,  
führte Riemann aus. 
 
   An der im Koalitionsvertrag angekündigten und inzwischen  
begonnenen Weiterentwicklung des Masterplans Güterverkehr und  
Logistik arbeite der BGA aktiv mit. Insbesondere ist auf die  
Initiative des BGA zurück zuführen, dass neu in der Prioritätenliste  
ein bundesweiter Feldversuch zu innovativen Nutzfahrzeugen (EuroCombi 
oder auch Longliner genannt) aufgenommen wurde. 
 
   Angesichts der notwendigen Konsolidierung der öffentlichen  
Haushalte und des Auslaufens der Konjunkturpakete Ende dieses Jahres  
fordert der BGA, Verlässlichkeit zu schaffen bei der Finanzierung der 
Verkehrswege in Deutschland. Der aus der Haushaltsnot geborene  
Vorschlag des Bundesverkehrsministers, die Lkw-Maut auf vierspurige  
Bundesstraßen wegen einer jährlichen Einnahme von 100 bis 150  
Millionen EUR auszuweiten, mache volkswirtschaftlich und  
verkehrspolitisch keinen Sinn, kritisierte Riemann. 
 
   Heftig kritisiert der BGA auch die Absicht der Bundesregierung,  
die Mittel der Mautkompensationsprogramme um 57 Millionen Euro  
zusammen zu streichen. "Für den BGA sei das ein klarer Bruch des  
Harmonisierungsversprechens - und im Widerspruch zu dem  
Wahlversprechen, dem Speditionsgewerbe keine weiteren Belastungen  
mehr aufzubürden", so der Verkehrsfachmann. 
 
   Es gebe konjunkturbedingt bereits wieder eine spürbare Belebung  
des Straßengüterverkehrs. Zahlreiche Studien zeigen, dass durch den  
Einsatz von EuroCombi Fahrzeugen keine zusätzliche Straßenbelastung  
entstehe. Zwei EuroCombi Fahrzeuge ersetzen laut Untersuchungen drei  
herkömmliche Lkw. Durch die so gewonnene Kraftstoffersparnis könne  
man rund 20 Prozent weniger CO2-Ausstoss erzielen. Trotz dieser  
positiven Untersuchungsergebnisse verweigere die neue Landesregierung 
in Nordrhein-Westfalen die Teilnahme an dem geplanten bundesweiten  
Feldversuch. "Ohne den Einsatz des EuroCombi werden angesichts des  
rasant wachsenden Güterverkehrsaufkommens in Zukunft 15 Millionen  
Nutzfahrzeuge die Straßeninfrastruktur in Deutschland verschleißen  
und grenzenlos CO2 ausstoßen", so Riemann. 
 
   Scharfe Kritik übte Riemann an der Deutschen Bahn. Die Gewinne,  
die sie mit überhöhten Trassenpreisen aus der Infrastruktur erziele,  
nutze die Deutsche Bahn, um die weltweite Expansionsstrategie zu  
finanzieren. Statt die Trassenentgelte in das desolate Netz zu  
investieren wurde der Kauf des englischen Eisenbahnunternehmens für  
1,3 Milliarden Euro getätigt. Ein großes Problem stelle zudem die  
Nutzung von Gleisanschlüssen im Chemiehandel dar. Durch die  
Stilllegung von Strecken und die Reduktion der Belieferungssequenzen  
stelle die Deutsche Bahn die Wirtschaftlichkeit zunehmend infrage.  
Dies zwinge die Betriebe inzwischen zur Verlagerung dieser Transporte 
auf die Straße in einem solchen Ausmaß, dass bereits erneut  
Kapazitätsengpässe bei Tankfahrzeugen entstünden. 
 
   "In der noch jungen Wahlperiode sind eine Vielzahl  
verkehrspolitischer Herausforderungen angenommen und in mancher  
Hinsicht entscheidende Weichen gestellt worden. Es gilt die Politik  
und insbesondere auch die Verkehrspolitik auf die Förderung von Ideen 
und Innovationen auszurichten. Zu den Problemfeldern, auf die sich  
die Politik zudem konzentrieren sollte, zählt der zunehmende Einfluss 
von Finanzspekulanten auf die Commodity-Preise. Würden Politiker den  
gleichen Erfindungsreichtum bei Sachthemen wie dem EuroCombi  
aufbringen wie beim Erfinden neuer Steuern, wäre Deutschland ein  
blühendes Land", so Riemann abschließend. 
 
   32, Berlin, 19. August 2010 
 
Originaltext:         BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. 
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Ansprechpartner: 
André Schwarz 
Pressesprecher 
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