| | | Geschrieben am 14-07-2010 Erstmals mehr als 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
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 Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2009 hat die Bevölkerung mit
 Migrationshintergrund in Deutschland erstmals den Wert von 16
 Millionen überschritten; dies zeigen die vom Statistischen Bundesamt
 (Destatis) veröffentlichten Zahlen aus dem Mikrozensus. Im Jahr 2005
 hatte die Zahl noch bei 15,3 Millionen gelegen. Der Anteil der
 Bevölkerung mit Migrationshintergrund hat entsprechend von 18,6% auf
 19,6% zugenommen. Dieser Anstieg speist sich aus zwei Quellen: Von
 2005 bis 2009 ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund durch
 Zuzug und Geburten um 715 000 angewachsen und die Bevölkerung ohne
 Migrationshintergrund ist sterblichkeitsbedingt um 1,3 Millionen
 zurückgegangen.
 
 Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit
 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen. Für ihre
 Bestimmung werden Angaben zum Zuzug nach Deutschland, zur
 Staatsangehörigkeit und zur Einbürgerung verwendet. Im Abstand von
 vier Jahren fragt der Mikrozensus auch nach dem Migrationsstatus der
 nicht im Haushalt lebenden Eltern. Dadurch konnte im Jahr 2005 bei
 277 000 und 2009 bei 345 000 Personen ein Migrationshintergrund
 identifiziert werden, der in den anderen Jahren nicht erkennbar ist.
 Ohne Berücksichtigung dieser Personengruppe hat die Bevölkerung mit
 Migrationshintergrund im Jahr 2009 gegenüber 2008 um 137 000 auf 15,7
 Millionen zugenommen.
 
 2009 machen die 7,2 Millionen Ausländerinnen und Ausländer 8,8%
 der Bevölkerung aus, die 8,5 Millionen Deutschen mit
 Migrationshintergrund dagegen 10,4%. Gegenüber 2005 ist die Zahl der
 Ausländerinnen und Ausländer um 96 000 zurückgegangen, die der
 Deutschen mit Migrationshintergrund ist um 811 000 angestiegen.
 
 Mit 10,6 Millionen stellen die seit 1950 Zugewanderten - die
 "Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung" - wie schon in den
 Vorjahren zwei Drittel aller Personen mit Migrationshintergrund;
 unter ihnen sind die Ausländerinnen und Ausländer mit 5,6 Millionen
 gegenüber den Deutschen mit 5,0 Millionen in der Mehrheit. 3,3
 Millionen dieser 5,0 Millionen Deutschen geben an, als Aussiedler
 beziehungsweise Spätaussiedler oder als dessen Ehegatte oder Kind
 nach Deutschland eingereist zu sein.
 
 Die in Deutschland geborene "Bevölkerung ohne eigene
 Migrationserfahrung" verändert sich - wie schon in den Vorjahren -
 weiter in ihrer Zusammensetzung. Die Ausländerinnen und Ausländer
 dieser Gruppe stellen mit 1,6 Millionen weiterhin 2% der Bevölkerung,
 die 3,8 Millionen hier geborenen Deutschen mit Migrationshintergrund
 dagegen 4,7%.
 
 Europa ist für die Zuwanderung nach Deutschland von besonderer
 Bedeutung: es stellt 70,6% der 10,6 Millionen Zuwanderer, gefolgt von
 Asien/Ozeanien mit 16,4%. Aus den 27 Mitgliedsländern der
 Europäischen Union kommen 32,3%.
 
 Gut 3,0 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund haben ihre
 Wurzeln in der Türkei, 2,9 Millionen in den Nachfolgstaaten der
 ehemaligen Sowjetunion, 1,5 Millionen in den Nachfolgestaaten des
 ehemaligen Jugoslawiens und knapp 1,5 Millionen in Polen. Die
 Gastarbeiter-Anwerbeländer ohne Jugoslawien und die Türkei stellen
 zusammen 1,7 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Hier haben
 Italien mit 830 000 vor Griechenland mit 403 000 die höchsten Werte
 und Portugal mit 171 000 nach Spanien mit 172 000 die niedrigsten.
 Mit 1,4 Millionen kommen die meisten (Spät-)Aussiedler aus den
 Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion - vor allem aus der
 Russischen Föderation (589 000) und aus Kasachstan (483 000); daneben
 sind Polen (585 000) und Rumänien (233 000) wichtige Herkunftsländer.
 
 Insgesamt 978 000 Menschen mit Migrationshintergrund lassen sich
 nicht eindeutig nach Herkunftsländern zuordnen, zum Beispiel weil sie
 die Staatsangehörigkeit vor Zuzug als (Spät-)Aussiedler nicht
 angegeben haben, oder weil sie als Deutsche mit beidseitigem
 Migrationshintergrund Eltern aus unterschiedlichen Herkunftsländern
 haben.
 
 In vielen Aspekten lassen sich Unterschiede in der strukturellen
 Zusammensetzung der beiden Bevölkerungsgruppen mit beziehungsweise
 ohne Migrationshintergrund feststellen:
 
 So sind Personen mit Migrationshintergrund deutlich jünger als
 jene ohne Migrationshintergrund (34,7 gegenüber 45,6 Jahre), weitaus
 häufiger ledig (45,8% gegenüber 38,3%), und der Anteil der Männer
 unter ihnen ist höher (50,3% gegenüber 48,7%). Sie leben bevorzugt im
 früheren Bundesgebiet beziehungsweise in Berlin (96,2% gegenüber
 81,2%). Ein fehlender allgemeiner Schulabschluss ist bei ihnen ebenso
 häufiger anzutreffen (14,0% gegenüber 1,8%) wie ein fehlender
 beruflicher Abschluss (42,8% gegenüber 19,2%).
 
 Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren
 sind etwa doppelt so häufig erwerbslos als jene ohne (12,7% gegenüber
 6,2% aller Erwerbspersonen) oder gehen ausschließlich einer
 geringfügigen Beschäftigung nach, zum Beispiel einem Minijob (11,5%
 gegenüber 7,0% aller Erwerbstätigen).
 
 Die globale Wirtschaftskrise hat Menschen mit und ohne
 Migrationshintergrund getroffen. So ist die Erwerbslosenquote im Jahr
 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 beziehungsweise 0,3
 Prozentpunkte angestiegen; allerdings hat sich gleichzeitig die
 Armutsgefährdung um 0,4 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte verringert.
 
 Trotzdem betrifft das Armutsrisiko auch 2009 noch Menschen mit
 Migrationshintergrund deutlich stärker als jene ohne. 25,2% aller
 sogenannter "Lebensformen" (Alleinstehende, Alleinerziehende sowie
 alle Paare mit und ohne Kinder) sind armutsgefährdet, wenn der
 Haupteinkommensbezieher einen Migrationshintergrund hat, aber nur
 11,1%, wenn dies nicht der Fall ist.
 
 Weitere Informationen bietet die Fachserie 1 Reihe 2.2
 "Bevölkerung mit Migrationshintergrund", die kostenfrei im
 Publikationsservice von Destatis erhältlich ist.
 
 
 Weitere Auskünfte gibt:
 Dr. Gunter Brückner,
 Telefon: (0611) 75-4365
 E-Mail: migration@destatis.de
 
 Originaltext:         Statistisches Bundesamt
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
 
 Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
 Statistisches Bundesamt
 Pressestelle
 E-Mail: presse@destatis.de
 
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