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Rheinische Post: Zerstörtes Vertrauen Kommentar Von Frank Vollmer

Geschrieben am 14-05-2010

Düsseldorf (ots) - Pfiffe gegen einen Bischof - das ist selbst auf
Kirchentagen ungewöhnlich. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann,
Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für den
Missbrauchsskandal, musste beim Ökumenischen Kirchentag erfahren,
welche emotionale Sprengkraft die Krise inzwischen entwickelt hat.
Weil er sagte, der Ruf nach kirchenpolitischen Reformen lasse die
Opfer aus dem Blick geraten, wurde Ackermann ausgebuht. Hinter der
heftigen Reaktion des Publikums steht der Verdacht, katholische
Amtsträger schöben Hilfe für die Opfer vor, um bloß keine Diskussion
über Pflichtzölibat, Sexualmoral und Priesterweihe aufkommen zu
lassen. Das ist ungerecht gegenüber Ackermann. Aber die Pfiffe sind
ein klares Signal: Der Vertrauensvorschuss ist verbraucht - auch von
Amtsbrüdern wie dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der
lieber die Institution als Opfer sah und eine kirchenfeindliche
Kampagne witterte. Und die Strukturdebatte ist längst im Gang. Der
Kirchentag geht morgen zu Ende. Die quälende Debatte ist erst vorbei,
wenn die katholische Kirche sich klar wird, wie sie Vertrauen
zurückgewinnen kann. Die Freiheit dazu ist ihr zu wünschen. Noch
scheint sie gefangen in Hilflosigkeit.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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