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WAZ: Schreibers ganz normaler Prozess - Der Märchenonkel. Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 05-05-2010

Essen (ots) - Was haben sie in der Union gezittert. Jahrelang.
Schreiber wird ausgeliefert. Der Waffenhändler wird auspacken. Wer
ist der nächste, der von ihm geschmiert wurde?

Vergessen wir es. Der Prozess gegen diesen durchschnittlichen
Kriminellen verlief völlig unspektakulär. Er hat versucht, ein großes
Rad zu drehen. Er hat Millionen Steuern hinterzogen. Jetzt muss er
acht Jahre sitzen. Ende eines Märchenonkels. Schlussstrich.

Schlussstrich? Karlheinz Schreiber hat die Reputation eines der
erfahrensten Politiker dieser Republik auf dem Gewissen. Wegen der
unbelegten Schreiberschen Erzählungen musste Wolfgang Schäuble auf
den Parteivorsitz verzichten. Ein Makel, der bis heute am
Finanzminister klebt. Auch Schreibers Plot vom großen Geldverteilen
unter CSU-Politikern erweist sich bisher als Luftbuchung. In keinem
dieser Dinge hat der Prozess eine Aufhellung bringen können.

Viel von der Spendenaffäre, die die Union vor zwanzig Jahren
belastete, wird also weiter offen sein. Und zerknirscht stellen wir
fest: Dank Wichtigtuern wie Schreiber rotiert im Umlauf der täglichen
Nachrichten auch eine Menge Schrott. Der Mann hat sich auf Kosten des
Ansehens der Demokratie interessant machen wollen. Das ist fast
strafwürdiger als Millionen Euro zu hinterziehen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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