Wirtschaftsstandort Berlin: Wachstum mit Tourismus, Elektroautos, schnellem Internet und Gesundheit / McKinsey-Studie: 500.000 neue Jobs ambitioniertes Ziel, aber möglich - Berlin als Modellmetropole
Geschrieben am 19-04-2010 |   
 
    Berlin/Düsseldorf (ots) - Berlin kann in den nächsten zehn Jahren  durch die gezielte Stärkung von Wachstumsfeldern bis zu 500.000  zusätzliche sozialversicherungspflichtige Jobs schaffen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie der Unternehmensberatung McKinsey &  Company mit dem Titel "Berlin 2020. Wirtschaftliche Perspektiven  durch neue Wachstumskerne". Neue Arbeitsplätze können vor allem im  Tourismus, im Bereich Elektromobilität, in der Informations- und  Kommunikationsbranche (IKT) und in der Gesundheitswirtschaft  entstehen. "Dieses Wachstumsziel ist ambitioniert, aber nicht  unrealistisch", sagt Katrin Suder, Leiterin des Berliner  McKinsey-Büros, zur Vorstellung der Studie. "Wir möchten mit der  Studie zeigen, wie die Stadt neue wirtschaftliche Dynamik entfalten  kann."
     Engagement für Berlin
     "Berlin 2020" ist ein Pro-bono-Engagement auf eigene Initiative  von McKinsey. In den vergangenen Monaten wurden dafür über 150  Gespräche mit Experten geführt. Das Ergebnis sind eine detaillierte  Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Situation Berlins und eine  genaue Analyse ausgewählter Wachstumspotenziale. Die größten Chancen  für Berlin sieht die Studie in den Branchen Tourismus,  Elektromobilität, IKT und Gesundheit.
     Allein in diesen vier Wirtschaftsbereichen können in den kommenden zehn Jahren bis zu 160.000 neue Arbeitsplätze entstehen, also bereits rund ein Drittel der langfristig auch für einen ausgeglichenen  Haushalt benötigten 500.000 Jobs. "Durch jeden neu geschaffenen  Arbeitsplatz wird unserer Erfahrung nach die Basis für zwei bis drei  weitere Arbeitsplätze geschaffen", erläutert Boris Maurer, Leiter der Initiative "Berlin 2020", Erfahrungswerte zum so genannten  Multiplikatoreffekt bei neu geschaffenen Beschäftigungsverhältnissen.
     Neue Arbeitsplätze in dieser Größenordnung sind allerdings nur  realistisch, so McKinsey, wenn neben dem Tourismus in den drei  Branchen Wachstumskerne geschaffen werden, die neue exportfähige  Produkte und Dienstleistungen entstehen lassen. Nur so könnten die  Hauptprobleme der Stadt bewältigt werden - Berlin hat mit 13 Prozent  eine geringe Exportorientierung und im Vergleich zu wirtschaftlich  erfolgreicheren Metropolen prozentual nur halb so viele Beschäftigte  außerhalb reiner Versorgungsbereiche.
     Jobmotor Tourismus
     Berlins größter Jobmotor ist der Tourismus. Schon heute  beschäftigt die Branche mit 160.000 Menschen rund 10 Prozent aller  Erwerbstätigen in der Stadt. Wenn sich das Wachstum wie bisher  fortsetze, könnten hier laut Studie bis 2020 mindestens weitere  115.000 neue Jobs entstehen. "Um das Potenzial voll auszuschöpfen,  müssen neue Besuchergruppen wie beispielsweise junge Familien oder  Senioren gewonnen werden", sagt Jasper zu Putlitz, Tourismusexperte  bei McKinsey. Gelingen könne dies etwa durch Angebote, die  Kunst/Kultur- und Erholungsreisen kombinieren. Auch die  Weiterentwicklung der "Berlin Welcome Card" zu einem "Loyalty  Card"-Programm würde helfen. Darüber hinaus sollte Berlin mit Messe-  und Kongresskapazitäten den Erfolg als Veranstaltungsort ausbauen.
     Derzeit besuchen vor allem Menschen aus Westeuropa und Amerika  Berlin. "Es gibt noch ein enormes Potenzial, Besucher aus Osteuropa  und Fernost für die Stadt zu begeistern", sagt zu Putlitz.  Voraussetzung dafür seien entsprechende Angebote von  Low-Cost-Carriers oder etablierten Fluggesellschaften, aber auch  passgenaue Angebote in Berlin selbst beispielsweise für die  chinesische Ein-Kind-Familie.
     100.000 Elektroautos in der Hauptstadt
     Der Trend zur Elektromobilität gewinnt weltweit rasant an Fahrt.  Nach Einschätzung von McKinsey ist für den Durchbruch der  Elektroautos in Deutschland eine Modellanwendung mit rund 100.000  Fahrzeugen erforderlich. "Wir sind überzeugt davon, dass Berlin ein  sehr guter Standort für ein solches Projekt wäre", sagt  Automobilexperte Christian Malorny. Die Stadt biete dank ihrer Größe, der Lage, den Pendlerströmen und dem Zusammenspiel mit öffentlichen  Verkehrsmitteln ideale Voraussetzungen.
     Berlin könne sich auch als Standort für die Produktion und  Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien etablieren, wie sie für  Elektroautos benötigt werden. Voraussetzung dafür seien ein  wissenschaftliches Forschungs- und Entwicklungscluster sowie ein  Businessplan für die Ansiedlung der Batterienzellenproduktion. Eine  weitere Empfehlung aus der Studie: Berlin könnte auf dem Gelände des  ehemaligen Flughafens Tempelhof die weltweit erste "Formel  E"-Rennstrecke aufbauen, privat finanziert durch Sponsoring sowie  durch die Automobilindustrie und die Stromversorger - ähnlich der  Formel 1.
     "Smart City" an der Spree
     Die Hauptstadt hat auch Chancen, in Europa ein führender Standort  für IKT-Innovationen zu werden. Positive Standortfaktoren sind laut  Studie die Universitäts- und Forschungslandschaft sowie die große  Präsenz innovativer Unternehmen aus den Bereichen Software/IKT,  Werbung und Design. "Technisch ist mit Glasfasern eine Infrastruktur  möglich, die langfristig mit 20 GBit/s etwa 500- bis 1.000-mal so  hohe Übertragungsraten erreicht wie die heute etablierten Netze",  erläutert Katrin Suder. Während der Glasfaserausbau deutschlandweit  Investitionen von 1.000 bis 1.500 EUR pro Haushalt erfordern würde,  seien es in Berlin dank hoher Bevölkerungsdichte und vorteilhaften  Kostenstrukturen durch¬schnittlich nur 500 EUR. Diese Infrastruktur  lasse sich darüber hinaus auch für die aktive Gestaltung von  Pilotmärkten für Anwendungen aus dem Netz nutzen, vor allem in der  öffentlichen Verwaltung mit E-Government oder im Management von  Patientendaten in der Gesundheitsversorgung. Als "Smart City" würde  Berlin attraktiver für Technologieführer und Netzbetreiber und böte  ideale Voraussetzungen für die Entwicklung und Pilotierung neuer  IKT-Dienste, so Studienleiter Boris Maurer.
     Gesundheitsstadt Berlin
     Der Berliner Gesundheitsbranche attestiert die Studie gleich  mehrere Standortvorteile: Politiknähe, eine starke Grundlagen- und  klinische Forschung, eine große medizinische Versorgungsdichte und  eine gute IT-Infrastruktur. "Berlin bietet damit gute  Voraussetzungen, sich zur Hauptstadt für klinische Studien in Europa  zu entwickeln", stellt McKinsey-Gesundheitsexperte Matthias Wernicke  fest. Außerdem könnte Berlin vorhandene Strukturen wie Gebäude und  Lehrkräfte nutzen, um mit niedrigen Fixkosten eine international  ausgerichtete Ausbildung in der Medizin sowie im Medizin- und  Versorgungsmanagement und in Pflegefächern aufzubauen. Wernicke:  "Berlin ist auch ein idealer Standort für ein Pilotprojekt zum  integrierten Präventions- und Versorgungsmanagement." Gerade bei  diesem Thema komme es auf die Nähe zu Entscheidern und die große  Konzentration von Gesundheitsinstitutionen an, wie sie in Berlin  gegeben seien.
  Originaltext:         McKinsey&Company Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14454 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14454.rss2
  Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Kirsten Best, Telefon: 0211 136-4688,  E-Mail: Kirsten_Best@mckinsey.com
  Die komplette Studie können Sie anfordern unter  www.mckinsey.de/berlin2020
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