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Neue OZ: Kommentar zu Vatikan / Missbrauchsfälle

Geschrieben am 14-03-2010

Osnabrück (ots) - ...und der Papst schweigt

Tausende Kinder wurden in Deutschland missbraucht. Nicht nur, aber
auch und vielleicht gerade in katholischen Einrichtungen. Und der
deutsche Papst sagt nichts. Nur über Untergebene lässt er verbreiten,
er sei bestürzt und Aufklärung das oberste Gebot, womit er selbst
aber nicht einmal sonderlich glänzt. Der Fall etwa aus seiner eigenen
Zeit in München ist der Kirche bereits lange bekannt, eine Erklärung
dazu war vorbereitet. Veröffentlicht wurde sie aber erst, als Medien
darüber berichteten. Und sein Bruder, der frühere Leiter der
Domspatzen, behauptete erst, von nichts gewusst zu haben. Später gab
er zu, auch persönlich geschlagen und ihm bekannte Berichte über
Missstände "anders" eingeschätzt zu haben. Inzwischen soll es in dem
Musik-Internat sogar weitere sexuell motivierte Fälle selbst in der
späteren Phase von Georg Ratzingers Amtszeit gegeben haben.

Ist dies die Offenheit, deren sich die deutschen Bistümer rühmen?
Sicher nicht. Auch die Thematisierung des kirchlich-katholischen
Missbrauchs in einer solchen Situation als Medienkampagne zu
diffamieren zeugt nicht von unfehlbarer Weisheit, sondern eher von
verbohrter Führungsschwäche. So braucht sich der Vatikan nicht zu
wundern, dass sich die Debatte aufs Katholikentum verdichtet und mit
religiösen Kernfragen wie dem Zölibat vermischt, was immer das genau
mit Missbrauch zu tun haben soll. Kritische Fragen aber stellen die
Gläubigen von ganz alleine - und umso drängender, je länger der Papst
schweigt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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