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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Landespartei der Grünen

Geschrieben am 07-02-2010

Bielefeld (ots) - Die NRW-Grünen fühlen sich so stark wie lange
nicht mehr. Die Affäre um die CDU-Landtagspräsidentin Regina van
Dinther haben sie ins Rollen gebracht. Ihr Lieblingsgegner im
Landtag, die FDP, verwickelt sich immer tiefer in den vermasselten
Neustart von Schwarz-Gelb im fernen Berlin. Und selbst der lange
unverwundbare Ministerpräsident Jürgen Rüttgers scheint in diesen
Tagen das Format eines Johannes Rau nicht mehr überzeugend zu füllen.
Vor diesem Hintergrund muss den Grünen die Erinnerung an den Rauswurf
2005 aus den Düsseldorfer Regierungssesseln vorkommen wie eine vor
Urzeiten erlittene und längst bewältigte Niederlage.
Tatsächlich darf der im Lebensabschnitt Ü 30 angekommene
Landesverband mit Zuversicht auf den Wahltag 9. Mai schauen. Umfragen
bestätigen ihnen ganz klar die Position der dritten Kraft im Lande.
Delegierte erzählten beim Landesparteitag am Wochenende in Essen von
ihren jüngsten Wunschträumen, bei denen die Linken auf 4,99 Prozent
kamen und die FDP ähnlich abschmierte. Vorstellbar ist, dass sowohl
SPD wie auch CDU gezwungen sein könnten, auf die Grünen zuzugehen und
etwas bieten zu müssen.
Manchmal wüchsen Pferden Flügel, hieß es, und Sylvia Löhrmann wurde
bereits als neue Kultusministerin der Sonnenblumenfraktion wie ein
Sommervogel gefeiert. Gerne übersehen wurde allerdings auch, dass
eine Große Koalition alle grünen Luftballons zum Platzen brächte.
Viel erstaunlicher für Beobachter war, dass sich kaum noch einer
darüber aufregte, dass eine schwarz-grüne Koalition wie
selbstverständlich auf dem Tableau der Möglichkeiten liegt. Früher
wäre so etwas als erstes ausgeschlossen worden, inzwischen gibt es
nur noch Halbsätze, dass etwa nicht jeder Christdemokrat so brauchbar
sei wie Hamburgs Ole von Beust.
Nein, die alten Fundamentalisten oder rigorosen Grundsatzverfechter
haben die Partei verlassen, ein paar wenige haben bei den Piraten
angeheuert, mehr bei der Linkspartei. Und dort liegt das Problem. Mit
Sektierern, Chaoten und Leuten wie Sahra Wagenknecht, die SPD und
Grüne allen Ernstes für Neoliberale halten, ist kein Staat und auch
kein Koalitionsvertrag zu machen. Weder der ökologische Umbau mit dem
Green New Deal noch die bürgerlichen Freiheitsvorstellungen der
Grünen passen zum Kaderdenken der Linksextremen. Deshalb wollen die
Grünen zur Not auch in der Opposition bleiben. Das wurde beim
Parteitag nicht einfach daher gesagt, sondern war glaubhaftes und
ehrliches Bekenntnis. Das verdient Respekt.
Die NRW-Grünen des Jahres 2010 sind an der Basis weniger renitent,
verfügen über große Wahlkampferfahrung, kokettieren nur noch mit dem
Image der Anti-Parteien-Partei und haben sich große Glaubwürdigkeit
erarbeitet. Mit dem Programm, das im Kern nicht wirklich neu, wohl
aber inhaltlich stimmig und konsequent ist, hat man die besten
Voraussetzungen für den Wahlkampf.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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