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Jeder Elfte in Deutschland erhielt 2008 soziale Mindestsicherung

Geschrieben am 20-01-2010

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, erhielten am Jahresende 2008 in Deutschland 7,6 Millionen
Menschen Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme.
Damit war rund jeder elfte (9,3%) in Deutschland lebende Mensch auf
Existenz sichernde finanzielle Hilfen des Staates angewiesen. Im
Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Leistungsbezieher um 5,1%
zurück (2007: 8,1 Millionen). Insgesamt wurden 2008 für diese
Leistungen 40,5 Milliarden Euro ausgegeben, das waren 2,6% weniger
als im Vorjahr (2007: 41,6 Milliarden Euro).

Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:
- Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch
Sozialgesetzbuch (SGB II "Grundsicherung für Arbeitsuchende"),
- Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach
dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII "Sozialhilfe"),
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
"Sozialhilfe",
- Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und
- Leistungen der Kriegsopferfürsorge nach dem
Bundesversorgungsgesetz.

Der mit Abstand größte Teil der Personen, die
Mindestsicherungsleistungen beziehen, und damit auch der größte Teil
der Ausgaben entfiel nach den Angaben der Bundesagentur für Arbeit
und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf das
Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Diese beiden Leistungen
werden umgangssprachlich auch als "Hartz-IV" bezeichnet.
Arbeitslosengeld II erhalten erwerbsfähige Personen zwischen 15 und
64 Jahren, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln
bestreiten können. Ihre im Haushalt lebenden nicht erwerbsfähigen
Familienangehörigen (vor allem Kinder) bekommen Sozialgeld.

Insgesamt rund 6,6 Millionen Menschen waren am Jahresende 2008 auf
"Hartz-IV-Leistungen" angewiesen. Davon waren knapp drei Viertel
(73%) erwerbsfähig und bezogen Arbeitslosengeld II, etwas über ein
Viertel (27%) war nicht erwerbsfähig und erhielt Sozialgeld. Für
unmittelbare Leistungen zur Deckung des Lebensunterhalts wurden im
Verlauf des Jahres 2008 rund 34,9 Milliarden Euro ausgegeben.

Laufende Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Rahmen
der Sozialhilfe nach dem SGB XII "Sozialhilfe" bezogen am Jahresende
2008 etwa 860 000 Menschen. Die Sozialhilfe bildet das soziale
Auffangnetz für bedürftige ältere Menschen sowie für Personen, die
aufgrund von Krankheit oder einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung
nicht mehr ins reguläre Erwerbsleben integriert werden können, sowie
für deren im Haushalt lebende Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt
wurden für diese Leistungen rund 4,3 Milliarden Euro brutto
ausgegeben.

In Deutschland lebende Asylbewerberinnen und -bewerber erhalten
seit November 1993 anstelle von Sozialhilfe sogenannte
"Asylbewerberleistungen", um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Am
Jahresende 2008 bekamen rund 128 000 Personen laufende
Asylbewerberleistungen (Regelleistungen). Die Bruttoausgaben lagen
hierfür im Laufe des Jahres 2008 bei etwa 0,8 Milliarden Euro.

Die Kriegsopferfürsorge ist eine Mindestsicherungsleistung, die
neben Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebenen bei Bedürftigkeit
zum Beispiel auch Soldaten, Zivildienstleistende, Opfer von
Gewalttaten und Impfgeschädigte versorgt. Sowohl die Zahl der
Menschen, die diese Leistungen empfangen, als auch die Ausgaben sind
seit Mitte der 1990er Jahre stark rückläufig. Am Jahresende 2008
erhielten 46 000 Menschen Kriegsopferfürsorge. Dafür wurden im Laufe
des Jahres 2008 0,5 Milliarden Euro ausgegeben.

Diese und weitere Ergebnisse können auf der Homepage des Projekts
"Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik" unter
www.amtliche-sozialberichterstattung.de sowie im Internetangebot des
Statistischen Bundesamtes auf den Themenseiten Sozialleistungen
kostenlos heruntergeladen werden.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Bettina Mertel,
Telefon: (0611) 75-8705,
E-Mail: sbe@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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