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Internationales UN-Jahr der Biologischen Vielfalt: Die Arche Noah wieder flott machen - WWF fordert drastischen Abbau Natur zerstörender Subventionen

Geschrieben am 10-01-2010

Berlin (ots) - Am Montag eröffnet Bundeskanzlerin Angela Merkel in
Berlin offiziell das internationale Jahr der Biologischen Vielfalt
der Vereinten Nationen. Der WWF begrüßt die Ankündigungen, den Kampf
gegen das Artensterben zu verstärken. Allerdings dürfe es nicht bei
Sonntagsreden bleiben. Deutschland habe noch bis zum Herbst den
Vorsitz bei den UN-Verhandlungen im Rahmen des Übereinkommens zur
biologischen Vielfalt (CBD) und stehe besonders in der Verantwortung.
"Leider kneifen Bund und Länder oft, wenn es konkret wird", beklagt
Eberhard Brandes. Der Geschäftsführer des WWF Deutschland fordert den
drastischen Abbau Umwelt zerstörender Subventionen z.B. für die
Landwirtschaft und die Fischerei. Aktuellen Studien zufolge fließen
weltweit Jahr für Jahr 670 Milliarden Euro an Staatshilfen in
Branchen, die wesentlichen Anteil an der Zerstörung der Natur haben.
"Diese fatale Geldverschwendung muss gestoppt und die Vergabe der
Mittel an ökologische Kriterien geknüpft werden, um eine nachhaltige
Wirtschaftsweise zu fördern", so der WWF.

2002 hat sich die Staatengemeinschaft auf das Ziel geeinigt, den
Artenschwund bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Leider sei es bei hehren
Zielvorstellungen geblieben. Der Verlust der biologischen Vielfalt
habe sich weltweit sogar noch beschleunigt. Die von Menschen
verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege mindestens
hundertmal höher als der natürliche Artenschwund. Verursacht werde
der Artentod von der ungebremsten Lebensraumzerstörung, dem
Klimawandel, dem Raubbau an Wäldern und Ozeanen. "Die Politik hat
versagt und ihre Ziele weder in Deutschland und Europa noch weltweit
erreicht", bemängelt Eberhard Brandes. Lediglich in Einzelbereichen
wie bei der Verbesserung der Wasserqualität oder der Vermehrung von
Schutzgebieten konnten weltweit bescheidene Erfolge erzielt werden.
Der WWF erkennt an, dass die Bundesregierung ein positives Zeichen
mit der LifeWeb-Initiative zur Verbesserung der Finanzierung von
Schutzgebieten gesetzt habe. Die Zusage bis 2012 rund 500 Millionen
Euro insbesondere für den Schutz von Wäldern bereit zu stellen, gehe
in die richtige Richtung.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, fordert der WWF
wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Ob es um die
Säuberung von Böden und Wasser oder die Speicherung von Kohlendioxid
durch Wälder und Ozeane gehe, die Natur erbringe Jahr für Jahr
gigantische Leistungen. Fruchtbare Böden seien die Grundlage für die
Landwirtschaft, gesunde Fischbestände sichern die Proteinversorgung
von Millionen Menschen. Schätzungen zufolge könnte allein die
Ausweisung von Meeresschutzgebieten eine Million Arbeitsplätze
schaffen. Die Maßnahem würde zugleich Fischerträge von 70 bis 80
Milliarden US-Dollar pro Jahr sowie Ökosystemdienstleistungen im Wert
von 4,5 bis 6,7 Billionen US-Dollar erbringen.
"Investitionen in die ökologische Infrastruktur zahlen sich doppelt
und dreifach aus", betont Brandes. Der Schutz der Natur leiste einen
Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels, er verringere das Risiko von
Naturkatastrophen und sorge für eine sichere Nahrungs- und
Wasserversorgung. Damit werde zugleich ein Beitrag zur
Armutsbekämpfung geleistet. Der Erhalt von Natur sei fast immer
günstiger als zerstörte Ökosysteme wieder aufzubauen. "Leider ist die
Arche Noah Leck geschlagen und es wird höchste Zeit, sie wieder flott
zu machen", so der WWF Geschäftsführer. Es gehe nicht allein um den
Schutz faszinierender Tiere und Pflanzen, sondern um handfeste
wirtschaftliche Interessen und letztlich um das Überleben vieler
Menschen.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers; Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30/30 87 42-12;
E-Mail: ehlers@wwf.de


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