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Lausitzer Rundschau: Trauriger Vogel Jungfernflug des Militärtransporters A400M

Geschrieben am 11-12-2009

Cottbus (ots) - Schon zu Rudolf Scharpings Zeiten als
Verteidigungsminister, und das ist verdammt lange her, war der A400M
das wichtigste rüstungspolitische Thema, und dabei hatte auch
Scharping es schon vorgefunden. Am Freitag, sagenhafte zwölf Jahre
nach der Grundsatzentscheidung für seine Anschaffung, hat der
Lufttransporter zum ersten Mal abgehoben. Immerhin, er fliegt. Aber
auslieferungsfähig ist er noch lange nicht. Die Bundeswehr muss
weiter mit den alten Transall und Herkules nach Djibuti und
Afghanistan reisen - Dauer: mehrere Tage. Ein trauriger Vogel ist der
A400M geworden, ein Produkt des industriepolitischen Protektionismus
Europas. Auf keinen Fall wollte man die auf dem Markt erhältlichen
Maschinen von Boeing kaufen oder gar russische Antonows. Um jeden
Preis wollte man eine europäische Eigenentwicklung haben, wobei die
bestellenden Staaten ihre Anforderungen ständig veränderten und
aufstockten. Der Transporter sollte eine Art eierlegende Wollmilchsau
werden, maximale Transportkapazität und Reichweite bei kürzester
Startbahn, wüsten- und tropentauglich, eben das ideale Gerät für den
Blitz-Friedenseinsatz bis zum Äquator. Und ein völlig neu
entwickeltes Triebwerk noch dazu, denn wir kaufen nichts im Ausland.
Etliche Jahre und noch mehr unerwartete technische Probleme später
steht der Mutterkonzern EADS vor einem wirtschaftlichen
Scherbenhaufen. Und nun wird es für die europäischen Steuerzahler
richtig teuer. Fünf Milliarden Euro mehr sind wahrscheinlich fällig,
25 statt 20 Milliarden Euro für 180 Maschinen. Deutschland ist mit
einem Drittel dabei. Allein die Verteuerung ist doppelt so viel Geld,
wie Europa in Kopenhagen pro Jahr gerade den unter dem Klimawandel
leidenden Entwicklungsländern anbietet.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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