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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum geplanten Internet-TÜV

Geschrieben am 08-12-2009

Bielefeld (ots) - Im Internet lauern viele Gefahren: Ein
unbedachter Klick lädt einen Virus aus dem Netz, der den Rechner
lahmlegt. Einen Mausklick weiter wird dem Internet-Nutzer ein
Programm untergeschoben, das seine Konto-Daten ausspäht. Auf der
nächsten Website hat ein Hacker ein bösartiges Programm als nützliche
Anwendung getarnt, das den Computer des ahnungslosen Verbrauchers
fernsteuert und für kriminelle Machenschaften missbraucht, um andere
Rechner zu übernehmen oder kinderpornografische Bilder zu verbreiten.
Wer ohne aktuellen Virenschutz im Internet unterwegs ist, sein
drahtloses Netzwerk nicht absichert oder sein Betriebssystem nicht
regelmäßig auf dem Stand der Technik hält, handelt fahrlässig. Sich
und andere gefährdet auch, wer es an einem gewissen Maß an Misstrauen
und Vorsicht fehlen lässt.
Offensichtlich verzichten aber viele Internet-Nutzer auf diese
notwendigen Schutzmaßnahmen. Ein Viertel aller Rechner in Deutschland
seien mit Schadsoftware infiziert, mutmaßen Experten beim IT-Gipfel
der Bundesregierung. Ihre Schätzung fällt offenbar bewusst hoch aus:
Das Horroszenario soll die Bereitschaft zum Selbstschutz stärken.
In diesem Zusammenhang ergibt es Sinn, dass in Zukunft Experten einer
zentralen Beratungsstelle Besitzern von infizierten Rechnern zur
Seite springen sollen. Angesichts von geschätzten 60000
Neuinfektionen jeden Monat scheint die Zahl von 40 Mitarbeiter
allerdings eher bescheiden. Mit staatlichem Segen eine zentrale
Anlaufstelle zu schaffen, die mehr bietet als Informationen, ist
unbedingt lobenswert. Die Finanzierung sollte nicht der Steuerzahler
übernehmen, sondern die Internetwirtschaft.
Bereits heute bietet das Bundesamt für die Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) auf seinem Bürgerportal eine Fülle von
Informationen für ein ungetrübtes Surferlebnis an, Hersteller von
Sicherheitssoftware, Softwareentwickler Microsoft, Fachmagazine und
Verbände tun das ihre. Otto-Normalsurfer würde es nicht schwer
fallen, sich einen Grundschutz fürs Netz zuzulegen.
Die Unbelehrbaren sollen jetzt zu ihrem Glück gezwungen werden, von
Sanktionen ist die Rede. Der Ausflug ins Internet soll auf einer
Stoppseite enden, wenn auch auf einer hilfreichen. Das ist rechtlich
höchst problematisch. Gibt's bald einen Aufkleber, bevor wir ins
Internet gehen dürfen? Sollen die Zugangsanbieter die Datenströme
nach Virenaktivitäten scannen und wird der vom Netz ausgeschlossen,
dessen Rechner »krank« ist? Dürfen wir ohne eine bestimmte Software
nicht mehr online gehen?
Dem Bürger drängen sich viele Fragen auf, Antworten bekommt er
wenige. Da passt die Forderung, die zu bestrafen, die nicht
mitmachen, schlecht ins Bild. Als Angebot an den Bürger, flankiert
von einer Aufklärungskampagne, ist die Beratungsstelle, möglichst
beim BSI angesiedelt, eine gute Investition. Dafür, alle
Internetnutzer unter Generalverdacht zu stellen und ihnen zu drohen,
ist es zu früh.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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