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Südwest Presse: Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 26-11-2009

Ulm (ots) - Es mussten schon Verteidigungsminister aus weniger
gravierenden Anlässen ihren Hut nehmen. Immerhin gibt es im Fall von
Franz Josef Jung nur die beklemmende Alternative, dass er im Schatten
des folgenreichen Luftangriffs in Afghanistan die volle Wahrheit
verschwiegen oder sein Amt nicht im Griff gehabt hat. Beide
Möglichkeiten sind inakzeptabel. Was immer die Untersuchungen nun ans
Licht bringen - Roland Kochs Statthalter in Berlin ist endgültig zur
Belastung für Angela Merkel geworden. Das war der Hesse zwar bereits
vor der Wahl, weil sich Jung eine Reihe von Ungeschicklichkeiten im
Zusammenhang mit Bundeswehreinsätzen geleistet hatte. Bislang hielt
die Kanzlerin noch ihre schützende Hand über ihn. Das aber ist seit
gestern offenkundig anders.
Die CDU-Chefin weiß genau, wie groß das Risiko nach den jüngsten
Enthüllungen ist, wenn Jung im Kabinett bleibt. Die mit dem Wort
"Informationspanne" allzu verharmlosend umschriebene Affäre kann mit
den beiden Bauernopfern auf militärischer und administrativer Ebene
nicht zu den Akten gelegt werden. Politisch war der damalige Minister
verantwortlich, und wenn Jung das nicht begreift, muss die Kanzlerin
ihn zur Einsicht zwingen. Sonst gerät Angela Merkel selbst noch
stärker unter Rechtfertigungsdruck. Schon jetzt fällt ein Schatten
auf den Start dieser so selbstsicher angetretenen Koalition.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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