(Registrieren)

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Meseberg

Geschrieben am 18-11-2009

Köln (ots) - Dürftige Bilanz

NORBERT WALLET, Berlin,zur Kabinettsklausur

Als Meilensteine werden diese Tage von Meseberg gewiss nicht
firmieren,
wenn irgendwann einmal die Bilanz des zweiten Kabinetts Merkel
gezogen werden wird.
Ganz unwichtig war die Kabinettsklausur wohl dennoch nicht, denn die
Minister sind
sich vielleicht menschlich ein wenig näher gekommen. Das ist schon
etwas, denn im
Laufe der Koalitionsverhandlungen hatte man wirklich nie den
Eindruck, dass hier eine
politische Wunschehe geschlossen würde.

Nur ist das auskömmliche Verständnis eine Sache und konkrete
Politik eine ganz andere.
Und da sieht die Meseberger Bilanz dürftig aus. Tatsächlich sind die
wesentlichen,
durch den Koalitionsvertrag aufgeworfenen Fragen einer Klärung
keineswegs näher gerückt.
Ganz im Gegenteil. Zwei für den Erfolg dieser Regierung ganz
entscheidende Projekte
sind in ihrer Ausgestaltung weiter offen - die Steuer- und die
Gesundheitsreform.
Schon wahr, Meseberg war nicht als Ort ultimativer Problemlösung
gedacht. Aber selbst
die eigenen Bundestagsfraktionen von Union und FDP hatten sich
wenigstens erste Fingerzeige
erhofft.

Gesundheitsminister Philipp Rösler hat aber noch nicht in Ansätzen
darlegen können,
wie er sich die Einführung von pauschalen Beiträgen in der
Krankenversicherung unter
sozial gerechten Vorzeichen eigentlich denkt. Das Finanzvolumen für
einen Steuerausgleich
wird er vom Finanzminister sicher nicht bekommen. Das weiß jeder.

Und selbst einen leisen Hinweis, wie eine für 2011 geplante
Steuerstrukturreform aussehen
soll, gibt es nicht. Die Unionsstrategen loben das alles. Langsam,
langsam werde die
FDP weichgekocht. Ihre Annäherung an die Realität dürfe nicht so
abrupt geschehen.
Geschmeidigkeit erfordere Zeit. Die aber drängt. Wir sind mitten in
einer schweren
Krise.

In Meseberg wurde also allenfalls der Terminkalender abgestimmt.
War von Anfang
an wirklich nicht mehr gewollt? Dazu hätte es allerdings des Ausflugs
ins Schloss
kaum bedurft.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

237608

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Verlängerung des Afghanistan-Mandats Rostock (ots) - Kernige Sätze formulieren, das kann Guido Westerwelle. Als frisch bestallter Außenminister hat er jetzt ein zackiges Wort an den afghanischen Präsidenten und Wahlfälscher Karsai adressiert. Der solle endlich gut regieren, die Korruption bekämpfen und dafür sorgen, dass afghanische Polizei und Armee möglichst rasch selbst die Sicherheit im Lande garantieren. Denn die internationale Schutztruppe könne nicht "bis zum Sankt Nimmerleinstag" am Hindukusch bleiben. Das war gut gebrüllt, aber nur ein Ausdruck der Hilflosigkeit. mehr...

  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Linkspartei Heidelberg (ots) - Kaum hat Lafontaine bekannt gemacht, dass er sich heute zu einer Prostata-Operation unters Messer begibt, bricht bei der Linkspartei der Macht- und Nachfolgekampf aus, der lange unter der Decke schwelte. Die Linke, im Westen von der Eloquenz Lafontaines getragen, zerfällt in jene zwei Gruppierungen, aus denen sie gebildet worden ist: Der PDS-Anteil im Osten ist der dominanten Ein-Mann-Schau des Saarländers überdrüssig. Jetzt drängen die PDS-Nachwuchspolitiker an die Macht, und der Bonus der WASG bei der Ämterbesetzung mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu Koalition: Teambildung ist immer gut. Aber für die Regierung Angela Merkel sollten nach ihrer Klausur drei Dinge wichtiger sein. Erstens: Sich ehrlich machen. Zweitens: Verlässlich bleiben. Drittens: Entschleunigung. Und der Testfall für alle drei Faktoren ist die Steuerreform. Entscheidend war in Meseberg, dass Merkel nachgeholt hat, was ihr verloren gegangen war: eine Linie, einen Plan, Prioritäten. Der Krisengipfel ist ein Signal. Das Krisenmanagement ist der kritische Punkt. Von ihm hängt mehr...

  • Im N24-Interview: SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles erwartet schwierige Zeiten für Die Linke ohne Oskar Lafontaine / Ihre Kandidatur als Generalsekretärin 2005 sieht Nahles heute kritisch Berlin (ots) - 18. November 2009. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sieht rückblickend ihr Vorgehen bei ihrer ersten Kandidatur für den Posten, den sie nun innehat, im Jahr 2005 kritisch. Damals wurde sie für den Sturz von SPD-Chef Franz Müntefering verantwortlich gemacht. Andrea Nahles heute (Mittwoch) in der N24-Sendung "N24 Schlaglicht": "Ich habe kandidiert, ich bin durch die Vordertür gekommen. Viele Leute haben in den letzten Jahren in der SPD Schaden angerichtet, weil sie hintenrum Stühle angesägt haben. Ich erinnere mal an Kurt mehr...

  • Westfalenpost: Umweltbundesamt-Chef: CO2-Ausstoß von Autos schneller reduzieren Hagen (ots) - Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth, fordert, den durchschnittlichen CO-Ausstoß von Autos schneller zu reduzieren als von der Europäischen Union vorgesehen. Die Zielmarke 95 Gramm pro Kilometer müsse schon ab 2013 schrittweise eingeführt werden, sagte Flasbarth in einem Interview mit der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (Donnerstagsausgabe). Außerdem sprach er sich für die Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz aus. "Die Lkw-Maut ist ein Erfolgsmodell. Allerdings hat sie dazu geführt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht