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Lausitzer Rundschau: US-Präsident Barack Obama besucht China

Geschrieben am 16-11-2009

Cottbus (ots) - Jeder Schritt ist vorausgeplant und schon die
ersten Stunden des China-Besuchs von US-Präsident Barack Obama haben
klar gezeigt, dass von dieser Reise keine Überraschungen zu erwarten
sind. Und doch ist der Staatsbesuch ein Ausflug ins Ungewisse. Denn
jenseits des Protokolls sind all zu viele Fragen offen im Verhältnis
zwischen der Supermacht und dem aufsteigenden asiatischen
Riesenreich.
Die Hoffnungen, die noch vor wenigen Jahren auf eine allmähliche
Angleichung der chinesischen Verhältnisse an westliche Standards
gerichtet waren, sind zerstoben. China wird seine eigenen Wege gehen,
und die grundsätzlichen Unterschiede im politischen System werden auf
absehbare Zeit bestehen bleiben.
Mit der Finanzkrise und der ihr folgenden Rezession hat sich auch
die Machtbalance zwischen den USA und dem Reich der Mitte verschoben.
Denn in Peking sitzen die Banker, die das gewaltige Defizit der
Amerikaner verwalten. Keine US-Regierung kann dies ignorieren. Im
besten Fall lässt sich aus der daraus resultierenden gegenseitigen
Abhängigkeit eine gemeinsame wirtschaftspolitische Strategie
entwickeln. Aber der Gläubiger hat in solch einem Bund immer den
stärkeren Hebel als der Schuldner, und auch deswegen ist das einst
schrille Geschrei um den währungspolitischen Sonderweg Pekings
verstummt. China wird von den USA nur noch sehr verhalten dafür
kritisiert, dass es mit künstlichen Wechselkursen seine
Exportwirtschaft unterstützt. Obama, in Hawaii, mitten im Pazifik
geboren, bringt bezüglich der asiatischen Kulturen einige Erfahrung
mit. Er weiß auch, dass dort andere Werte und Regeln die Politik
bestimmen als in den Ländern des Westens.
Aber wohin die Reise letztlich gehen mag, bleibt für ihn im
Ungewissen. Dies gilt letztendlich auch für die Pekinger Machthaber,
die innen- wie außenpolitisch nach Wegen suchen, ihre weiterhin
diktatorische Herrschaft abzusichern. Die Strategie der Einbindung
und der geteilten Verantwortung, die Obamas China- wie Asienpolitik
bestimmt, wird nur dann Erfolg zeigen, wenn die Führung in Peking
erkennen kann, dass mit ihr das Land leichter zu regieren ist. Dies
aber ist keinesfalls selbstverständlich. China spielt mehr als jede
andere Großmacht mit dem Gedanken, die USA gegebenenfalls auch
herauszufordern. Allen netten Gesten zum Trotz wird Peking sich diese
Option offen halten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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