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Westdeutsche Zeitung: US-Präsident Barack Obama in China Partner und erbitterte Rivalen zugleich Von Eberhard Fehre =

Geschrieben am 16-11-2009

Düsseldorf (ots) - Als Deutschland in Berlin den Fall der Mauer
feierte, schickte US-Präsident Barack Obama eine Video-Botschaft,
blieb aber - anders als die verbündeten Staatschefs oder auch der
russische Präsident Medwedew - zu Hause. Denn dort hatte er
wichtigeres zu tun: die Vorbereitung seiner Asien- und China-Reise.

Noch im Wahlkampf war Obama das Brandenburger Tor als Kulisse für
einen großen Auftritt so wichtig, dass er damit die deutsche
Diplomatie in Probleme stürzte. Doch schon bei den Gedenkfeiern zum
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf der Westernplatte fehlte dann
Obama, der in seinen Reden so gern die Befreiung Europas für die USA
reklamiert. Es sind solch kleine Signale, die zeigen, dass sich das
Gravitationszentrum der Weltpolitik verlagert hat.

Asien und China, von der Vorgängerregierung George W. Bush lange
vernachlässigt, rücken ins Zentrum der US-Politik. Mehr als eine
Woche nimmt sich Obama für Asien Zeit, drei Tage davon allein für
China. Zwei Botschaften stehen dabei im Vordergrund und zugleich in
einem nicht zu übersehenden Spannungsverhältnis: Die USA werden im
asiatisch-pazifischen Raum militärisch wie wirtschaftlich
"langfristig präsent" bleiben, versichert Obama. Und betont, die USA
wollten den Aufstieg Chinas nicht "eindämmen", sondern strebten mit
Peking eine "Partnerschaft" an. Vor allem das wäre eine dramatische
Kehrtwende der US-Politik, deren Praxistauglichkeit noch bewiesen
werden müsste - zumal sie in den USA sehr umstritten ist.

Tatsächlich ist die militärische Dominanz der USA, deren
Stützpunkte sich von Japan über Korea und Taiwan bis zu den
Philippinen wie eine Perlenkette um China legen, nicht länger so
selbstverständlich wie früher. Andererseits sind China und die USA
wie siamesische Zwillinge wirtschaftlich aneinander gebunden: Peking
braucht den US-Markt, und Washington ist Chinas größter Schuldner.
Das zwingt beide zu Partnerschaft. Doch selbst die so maßvolle Rede
Obamas in Shanghai kann nicht den Blick darauf verstellen, dass die
USA und China nicht nur Partner, sondern in vielen Fragen und vielen
Räumen auch Konkurrenten odergar erbitterte Rivalen sind. Und das
wird, man denke nur an den Zugriff auf Rohstoffe, auch so bleiben.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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