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RNZ: Lafontaines Erbe

Geschrieben am 15-11-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Die SPD ist am Boden. Aber sie regt sich wieder. Sie besinnt sich auf
programmatische Arbeit, beschließt die unsinnige Vermögensteuer -
weil es der Parteiseele guttut. Sie holt sich ein bisschen von dem
zurück, was ihr früherer Chef Oskar Lafontaine einfach mit zur
Linkspartei genommen hat: soziale Identität. Lafontaine hatte aber
den Sozialdemokraten etwas noch Wichtigeres gegeben, was unter Vogel,
Engholm, Rau und Scharping verloren gegangen war: Selbstvertrauen. Er
hat den Delegierten kurz vor seinem Putsch gegen Scharping auf dem
Mannheimer Parteitag 1995 zugerufen: Nur wer sich selbst begeistern
kann, kann auch andere begeistern. Die Begeisterung war grenzenlos.
Ein kleines bisschen dieses Lafontaine'schen Geistes schwang bei der
Bewerbungsrede von Sigmar Gabriel mit. Der sagte: Nur aus dem Stolz
über das, was man erreicht hat und gut gemacht hat, erwächst die
innere Kraft, sich zu dem zu bekennen, was man nicht so gut gemacht
hat. Das ist weit weniger aufrüttelnd als bei Lafontaine. Aber es
weist in die Richtung, der der Parteitag folgte. Weder die
Agenda-Beschlüsse noch die Rente ab 67 wurden rückgängig gemacht. Die
Abrechnung mit der Regierungs-SPD beschränkte sich auf freche
Redebeiträge. Spürbar wurde aber auch: Die SPD ist näher zu
Lafontaine gerückt - und weit weg von Steinmeier, der sie im
Bundestag führen soll. Wie denn das?

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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