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Kampf gegen Klimawandel kann nur gewonnen werden, wenn Zerstörung der Regenwälder gestoppt wird

Geschrieben am 12-11-2009

Berlin (ots) - Internationale Erklärung des World Wilderness
Congress appelliert an die Staatengemeinschaft, entschieden gegen den
Klimawandel vorzugehen - Wildnisschutz ist Klimaschutz -
DUH-Bundesgeschäftsführer Baake fordert Begrenzung der CO2-Emissionen
in Kopenhagen auf 350 ppm, da andernfalls u. a. Korallenriffe von der
Erde verschwinde

Mérida/Mexiko, 12. November 2009: Wissenschaftler,
Naturschutzorganisationen und Unternehmen aus allen Kontinenten
appellieren in einer gemeinsamen Erklärung an die
Staatengemeinschaft, die Klimaverhandlungen in Kopenhagen zu einem
zukunftsweisenden Abschluss für den Schutz des Klimas zu bringen.
Weder die Menschheit, noch die Regenwälder, Riffe, Ozeane, Steppen
und andere natürliche Lebensräume vertragen einen weiteren Anstieg
der CO2-Emissionen. In einem dramatischen Appell fordern die 1.500
Teilnehmer des World Wilderness Congress in Mérida/Mexiko den
Klimawandel zu stoppen und die Zerstörung von biologischer Vielfalt
weltweit zu beenden. "Die zentrale Aussage der "Erklärung von Mérida"
bringt es auf den Punkt: Wir werden den Kampf gegen den Klimawandel
nur gewinnen, wenn wir die Zerstörung der Regenwälder, des Lebens in
den Ozeanen und die Vernichtung der verbleibenden Wildnisgebiete der
Erde stoppen", sagte Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e.V., die zu den ersten Unterzeichnern der
"Erklärung von Mérida" gehört.

Die fortschreitende Vernichtung der tropischen Regenwälder setzt
inzwischen mehr CO2 frei, als alle europäischen Staaten zusammen
emittieren. Daher müsse es, so Baake, eine globale Anstrengung geben,
zusätzlich zu einer drastischen Reduktion der Emissionen aus der
Verbrennung von Kohle, Öl und Gas die Wildnisgebiete auf der Erde zu
erhalten und wiederherzustellen. Die derzeit von den Industriestaaten
gesetzten Klimaziele, eine Begrenzung des Anstiegs auf 450 ppm (parts
per million) CO2-Gehalt in der Atmosphäre, werde unter anderem dazu
führen, dass sämtliche tropischen Korallenriffe von der Erde
verschwinden. Dies werde dramatische Folgen haben, da der
Fischreichtum der Riffe die Lebensgrundlage von Millionen Menschen
sei. "Wir müssen den CO2-Gehalt von derzeit 385 ppm auf 350 ppm
zurückführen", sagte Baake. "450 ppm kommt einem Todesurteil für die
Korallenriffe gleich."

350 ppm seien aber nur zu erreichen, wenn zusätzlich zur
drastischen Reduktion der Emissionen fossiler Brennstoffe auch
Strategien entwickelt würden zum Erhalt und zur Wiederherstellung von
Wäldern, Feuchtgebieten und Mooren sowie von Mangroven und anderen
Lebensräumen in den Ozeanen, die große Mengen Kohlenstoff speichern
können. "Wir brauchen neue Instrumente und Geld, um vor allem den
Ländern in den Tropen bei der Erhaltung und Wiederherstellung von
Wildnisgebieten zu helfen", forderte Ulrich Stöcker, Leiter
Naturschutz der DUH. Beim Aufbau dieser Finanzierungsinstrumente
müsse sichergestellt werden, dass sie nicht missbraucht werden, um
zum Beispiel natürliche Wälder durch Plantagen zu ersetzen. "Wenn
keine entsprechende Sicherung in Kopenhagen vereinbart wird, werden
nicht nur neue Treibhausgase freigesetzt, sondern es geht auch eine
unermessliche biologische Vielfalt verloren." sagte Stöcker.

"Die "Erklärung von Mérida" (Mensaje de Mérida) ist eine
Aufforderung von Wissenschaftlern, Umweltorganisationen, Stiftungen,
Unternehmen und Privatpersonen an die Staatengemeinschaft, die
Bedeutung des Natur- und Biodiversitätsschutzes beim Kampf gegen den
Klimawandel zu erkennen und entsprechend zu handeln.", sagte Baake.
"Wir appellieren auch an die deutsche Bundesregierung, die in der
Erklärung formulierten Maßnahmen in die Verhandlungen über ein
Klimaschutzabkommen einzubringen und offensiv zu vertreten."

Der World Wilderness Congress ist ein 1977 von Dr. Ian Player
(Südafrika) gegründetes Umweltforum, das alle drei bis vier Jahre
zusammentritt. Umwelt- und Naturschutzaktivisten aus allen
Kontinenten tauschen Erfahrungen aus, formulieren Strategien zum
Erhalt und der Wiederherstellung von Wildnisgebieten und bilden
Koalitionen für wichtige Naturschutzprojekte weltweit. Der 9. World
Wilderness Congress in Mérida ist der erste in Lateinamerika und hat
den Schwerpunkt Klimaschutz und Biodiversität. Die Bedeutung der
Konferenz wurde durch den Besuch des mexikanischen Staatspräsidenten
Felípe Calderón Hinojosa unterstrichen, der in seiner Eröffnungsrede
weitreichende Maßnahmen zum Schutz von Wildnisgebieten in Mexiko
ankündigte.

Die Erklärung von Mérida (Mensaje de Mérida) können Sie unter
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=1993
nachlesen.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86,
Mobil 0151- 55017009, fokken@duh.de


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