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WAZ: Verneigung vor Enke. Kommentar von Wilhelm Klümper

Geschrieben am 11-11-2009

Essen (ots) - Am Tag vor der Beerdigung seiner Tochter stand
Robert Enke im Tor von Hannover 96. Seine geliebte zweijährige Lara
war an einer Herzkrankheit gestorben. Hat sich der Torhüter damals
aus Pflichtbewusstsein für seinen Verein zwischen die Pfosten
gestellt? Oder wollte der Vater die tiefe Trauer über den Verlust
seines Kindes durch die Ablenkung im Spiel lindern, den Schmerz
verdrängen? Wir wissen es nicht. Darüber hat Enke nicht öffentlich
geredet.

Der Sportsmann Enke hat nie eine Schwäche zugelassen. Er war der
allseits geachtete Vollprofi, der stets schnörkellos und ohne großes
Tamtam seinen Job ausgezeichnet gemacht hat. Nach dem Spiel ist er
wieder leise abgetaucht in seine traurige Welt.

Der Widerspruch zwischen dem einsam leidenden und auf dem Platz
stets funktionierenden Torwart Enke erschüttert uns. Wie sehr muss
sein Freitod seine Mitspieler in der deutschen Nationalmannschaft
getroffen haben? Der DFB hat richtig entschieden, das Länderspiel am
kommenden Samstag abzusagen. Ein mutiges Zeichen des hilflosen
Innehaltens angesichts einer menschlichen Tragödie. Und überdies eine
tiefe Verneigung vor dem guten Typen und Sportler Enke.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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