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RNZ: Lösung mit Makeln - Kommentar zur Wiederwahl Karsais

Geschrieben am 02-11-2009

Heidelberg (ots) - Natürlich wäre es durch nichts zu rechtfertigen
gewesen, eine Stichwahl mit nur einem Kandidaten in Afghanistan
durchzuführen. Weitere Todesopfer bei Anschlägen der Taliban und
immense Kosten, für ein Ergebnis, das bereits vorher festgestanden
hätte, wären nicht nur in Afghanistan sondern auch im Westen auf
Unverständnis gestoßen. Doch auch die Lösung, Karsai einfach zum
Sieger zu erklären, ist mit etlichen Makeln behaftet. Der afghanische
Präsident bleibt nun aufgrund eines Wahlgangs im Amt, bei dem er
nachweislich betrogen hat. Dass ihn eine von ihm selbst eingesetzte
Wahlkommission zum Sieger erklärt hat, nährt zudem den Verdacht der
Korruption. Der chaotische und zweifelhafte Wahlprozess kennt daher
nur einen Sieger: Die Taliban. Ihre Vorwürfe gegen die
"Marionetten-Regierung" Karsais erhalten neue Nahrung. Zudem ist der
zweite Wahlgang nicht zuletzt ihren Drohungen zum Opfer gefallen.
Der Westen muss sich nun überlegen, wie es weitergehen soll. Die
Ziele, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit am Hindukusch zu
implementieren dürften wohl endgültig keine Rolle mehr spielen. Eine
derart schwache Regierung, wie die Karsais, wird aber mittelfristig
auch nicht selbst für die Sicherheit des Landes sorgen können. Auch
nach dem Rückzug Abdullahs verspricht daher die Idee einer
gemeinsamen Regierung der Kontrahenten die besten Erfolge.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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