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WAZ: Meisners NS-Vergleich - Das Schwert Gottes. Kommentar von Christopher Onkelbach

Geschrieben am 02-11-2009

Essen (ots) - Dawkins' Buch "Der Gotteswahn" beginnt so: "Stellen
wir uns doch mal eine Welt vor, in der es keine Religion gibt - keine
Selbstmordattentäter, keinen 11. September, keine Kreuzzüge, keine
Hexenverbrennung, keine Verfolgung der Juden." Und so weiter. Das ist
suggestiv und erwartet nur eine Antwort: Diese Welt wäre eine
bessere. Selbstverständlich ist das eine Provokation, und es ist auch
so gemeint. Doch ist die Auseinandersetzung mit Dawkins'
spitzzüngigen Thesen ein intellektuelles Vergnügen - nicht nur für
Atheisten. Das gilt für Meisners NS-Vergleiche weniger.
NS-Vergleiche werden dann bemüht, wenn man sich auf eine Diskussion
nicht einlassen will. Sie verwenden das Wort als Schwert. Aus den
Schlägen entstehen aber keine Funken der Erkenntnis, sie sollen den
Gegner vernichten. Das dient weder der Sache, noch der Debatte oder
der Aufklärung.
Abgesehen von seiner wohl absichtsvoll verfehlten Wortwahl übersieht
der Kardinal, dass Dawkins' Thesen über die Evolution nichts zu tun
haben mit Hitlers Rassenideologie. Man muss sich wundern, wie
leichtfertig intelligente Menschen immer wieder NS-Vergleiche bemühen
- und sich damit am Ende selbst diskreditieren.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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