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"Propaganda der übleren Sorte" / Giordano Bruno Stiftung wehrt sich gegen Kardinal Meisners Diffamierungen

Geschrieben am 02-11-2009

Köln (ots) - Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat in seiner
Allerheiligen-Predigt religionskritische Wissenschaftler in die Nähe
des Nationalsozialismus gerückt. Der Kardinal warnte vor
"ideologisierten Biophysikern, Hirnforschern und Evolutionisten", die
den Menschen weismachen, "dass es keinen Gott gibt und deswegen auch
nicht Wahrheit oder Lüge, Gut oder Böse". Das "System des
Nationalsozialismus und des Kommunismus" habe gezeigt, wohin das
führe: "an den Rand des Abgrunds, in letzter Konsequenz zur
Abschaffung des Menschen. Dafür stehen die KZs und Gulags."

Der Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung, Michael
Schmidt-Salomon, bezeichnete Meisners Predigt als "Propaganda der
übleren Sorte". Der Kardinal habe die Positionen religionskritischer
Wissenschaftler völlig entstellt und darüber hinaus "kolossale
Geschichtsverfälschung" betrieben. Als "demagogisch" wertete
Schmidt-Salomon den Nazi-Vergleich, den Meisner bemühte, um
konfessionsfreie Menschen zu diskreditieren. Schließlich sei der
Nationalsozialismus keineswegs atheistisch gewesen. "Der Gottesglaube
avancierte im Nazi-Regime sogar zur Staatsdoktrin!", erklärte der
Stiftungssprecher.

Wenn man unbedingt einen Vergleich mit dem Nationalsozialismus
ziehen wolle, müsse man festhalten, dass es weit größere Parallelen
zwischen Meisners Glauben und der Naziideologie gebe als zwischen
religionskritischen Wissenschaftlern und dem Nationalsozialismus. Die
katholische Kirche habe ihre Mitverantwortung an den
nationalsozialistischen Gräueltaten bis heute nicht aufgearbeitet.
"Dass Meisner ausgerechnet jene Weltanschauung in die Nähe des
Nationalsozialismus rückte, die vom Nazi-Regime von Anfang an
verfolgt wurde, setzt diesem Trauerspiel die Krone auf", sagte
Schmidt-Salomon.

Der Philosoph gab an, dass er dem Kardinal sein neustes Buch
"Jenseits von Gut und Böse" zusenden werde, das unter anderem die
christlichen Wurzeln des Holocaust herausarbeitet. Allerdings hat
Schmidt-Salomon wenig Hoffnung, dass sich Meisner durch Fakten
beeindrucken lasse: "Wir werden wohl auch in Zukunft mit
Diffamierungen durch Herrn Meisner rechnen müssen."

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie auf dem Portal des
Humanistischen Pressedienstes: http://hpd.de/node/8113

Originaltext: Giordano Bruno Stiftung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61025
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61025.rss2

Pressekontakt:
Elke Held, Tel: 0651 9679503, www.giordano-bruno-stiftung.de


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