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Westdeutsche Zeitung: EU warnt vor Ausbreitung der Schweinegrippe Die große Verunsicherung Von Wibke Busch =

Geschrieben am 27-10-2009

Düsseldorf (ots) - Als im Frühjahr Dutzende Menschen in Mexiko an
einem neuen Virus starben, war die Hysterie groß. Schnell war der
Name Schweinegrippe geboren, doch keiner wusste, wie schnell sie sich
ausbreitet und wie gefährlich sie ist. Mit dem Überschwappen nach
Europa und den in der Regel milden Verläufen der Krankheit breitete
sich Gelassenheit aus und in der Folge Impfmüdigkeit: Nur jeder
Fünfte in Deutschland will sich derzeit gegen das Virus immunisieren
lassen. Vor diesem Hintergrund verstärkt die EU nun ihre Warnung, die
Schweinegrippe nicht zu unterschätzen - und trägt damit noch mehr zur
Verunsicherung der Bürger bei.

Das größte Problem ist, dass die Experten viel mit Möglichkeiten
und Wahrscheinlichkeiten arbeiten müssen. Nach Schätzungen könnte
sich jeder Dritte mit der Schweinegrippe infizieren. Ob es so kommt,
hängt auch davon ab, wie viele sich impfen lassen. Zugleich könnte
sich das Virus verändern und dann schwerere Krankheitsverläufe
auslösen. Nicht zuletzt deshalb setzen die Behörden auf die
Impfaktion. Je weniger Menschen infiziert sind, desto geringer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Mutation kommt. Die Debatte um
die Sicherheit für den von Deutschland bestellten Impfstoff wiederum
hat dazu geführt, dass viele auf die Impfung verzichten wollen. Ein
Teufelskreis.

Ein Teil der Verunsicherung liegt in der Natur des Problems: Jede
Pandemie folgt ihren eigenen Gesetzen. Politik und Behörden müssen
sich aber den Vorwurf gefallen lassen, mit einem
Kommunikationsdesaster die Verunsicherung noch geschürt zu haben. Sie
müssen daraus Konsequenzen ziehen für die nächste Pandemie, die
hoffentlich nie kommt.

Den Bürgern hilft das in der aktuellen Situation nicht. Sie müssen
zwischen berechtigter Sorge und Panikmache, zwischen angemessener
Kritik und geschürter Hysterie unterscheiden. Und sie müssen unter
Berücksichtigung ihres persönlichen Risikos entscheiden, ob sie sich
impfen lassen: Wie groß ist die Gefahr, mich oder andere anzustecken?
Überwiegt der Nutzen die nie auszuschließende Möglichkeit, dass es
Nebenwirkungen gibt? Wer zweifelt, sollte sich Rat holen. Abnehmen
kann ihm die Entscheidung aber auch der Arzt nicht.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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