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Bioland: Koalitionsvertrag zur Landwirtschaft: Mehr Fragen als Antworten

Geschrieben am 26-10-2009

Mainz (ots) - Mehr Fragen als Antworten sieht Bioland Präsident
Thomas Dosch in den Koalitionsvereinbarungen der neuen
Regierungsparteien zur Landwirtschaft. Aussagen zu den großen
existentiellen und umweltpolitischen Herausforderungen wie
Klimawandel, Wasser- und Bodenschutz und Erhalt der Artenvielfalt,
vor denen die Landwirte und die gesamte Gesellschaft in Deutschland
stehen, sind nicht zu erkennen. Der ökologische Landbau wird
lediglich als gleichberechtigte Wirtschaftsform neben einer
konventionellen Landwirtschaft angesprochen, statt das
umweltpolitische Leistungspotential dieser Produktionsweise
hervorzuheben.

Alles andere als eine Petitesse ist, dass der Koalitionsvertrag
ausdrücklich die Unterstützung der Kommerzialisierung eines Produktes
einer Privatfirma festlegt - der BASF-Gentech-Kartoffel Amflora.
Diese darf bisher in Europa nicht angebaut werden. Weitere
Gentech-Pflanzen sollen mit Unterstützung der neuen
Regierungskoalition in Europa zugelassen werden. Geeignete Maßnahmen
zur Sicherung der Wahlfreiheit für Verbraucher und Landwirtschaft
sind nicht benannt. Vollends der Willkür ist die
"Ohne-Gentechnik-Landwirtschaft" ausgesetzt. Denn in Zukunft soll
laut Koalitionsvertrag jedes Bundesland selbst festlegen können,
welche Anbauabstände geeignet sind, um den Übergriff von
Gentechnik-Konstrukten beim Anbau von Gentech-Pflanzen auf
Nicht-Gentechnikfelder zu verhindern. Dies stellt Landwirtschaft und
Lebensmittelverarbeitung vor unlösbare Aufgaben und droht zu einer
schleichenden Verunreinigung von Lebensmitteln mit GVO zu führen.
Offen lassen die im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen, wie
die Weichen gestellt werden sollen, damit auch nach Auslaufen der
Milchquote im Jahr 2015 eine flächendeckende Milchwirtschaft in
Grünlandgebieten erhalten werden kann.

Angesichts der vielen offenen Fragen begrüßt Bioland, dass mit
Ilse Aigner als Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz für Kontinuität im Amt gesorgt ist. "Wir vertrauen
darauf, dass Frau Aigner die Belange einer bäuerlich-ökologischen
Landwirtschaft berücksichtigt und die gesellschaftspolitischen
Leistungen der Betriebe zu schätzen weiß", so Dosch.

Originaltext: Bioland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2

Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Präsident, Thomas Dosch
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 14, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
praesidium@bioland.de

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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