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Lausitzer Rundschau: Karlsruhe berät über Hartz IV für Kinder

Geschrieben am 20-10-2009

Cottbus (ots) - Armut ist relativ. Ein Kind, das in den Slums von
Kalkutta oder Rio de Janeiro überleben lernen muss, dürfte sich bei
den deutschen Hartz-IV-Sätzen vermutlich wie im Paradies fühlen. Für
die Betroffenen hierzulande ist das allerdings kein Trost.
Immerhin 1,7Millionen Kinder leben in Deutschland von Hartz
IV. Und sie können am wenigsten dafür. Höchste Zeit also, dass sich
das Bundesverfassungsgericht ihres Schicksals annimmt. Denn bei der
Politik scheint es nicht gerade in den besten Händen zu sein.
Die Absurdität der derzeitigen Berechnungsmethode für die
Kinder-Regelsätze wird schon daran deutlich, dass sie sich auch an
den Erwachsenen-Ausgaben für Tabak und Alkohol orientiert, aber nicht
am Bedarf an Spielzeug oder etwa Nachhilfeunterricht. Man muss kein
Hellseher sein, um festzustellen, dass diese Praxis in Karlsruhe kaum
Bestand haben wird. Spätestens dann werden sich allerdings auch die
Bedenkenträger zu Wort melden und auf das mangelnde Lohnabstandsgebot
verweisen.
Zweifellos ist der Grundsatz richtig, dass Familien, in denen die
Eltern arbeiten, besser dastehen müssen, als Familien, die allein auf
Hartz IV angewiesen sind. Offenkundig mangelt es aber auch an
Rahmenbedingungen, um diesen Anspruch zu erfüllen. Eine
alleinstehende Mutter, die keinen Kita-Platz findet, muss
zwangsläufig auf eine bezahlte Tätigkeit verzichten.
Und einem gering qualifizierten Vater, der deshalb erst gar keinen
Job findet, geht es nicht anders. So notwendig eine Neustrukturierung
der Hartz-Sätze auch ist, die beste Versicherung gegen Kinderarmut
bleibt immer noch der Arbeitsplatz für die Eltern.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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