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Neue Westfälische: Die Lesekompetenz in Deutschland nimmt ab Lesen eröffnet Lebenschancen HEIKE KRÜGER

Geschrieben am 16-10-2009

Bielefeld (ots) - Jeder vierte Jugendliche oder Erwachsene in
Deutschland liest niemals ein Buch. Das ist eine zentrale Aussage der
größten Untersuchung des Leseverhaltens in der Bundesrepublik seit
acht Jahren. Durchgeführt hat die Studie die "Stiftung Lesen", eine
gemeinnützige Organisation unter Schirmherrschaft des
Bundespräsidenten, die sich seit 1988 für die Leseförderung
starkmacht. Noch deutlicher: 45 Prozent der befragten 14- bis
19-Jährigen erklärten, dass sie als Kind nie ein Buch geschenkt
bekamen.
Damit fehlt einer nicht unerheblichen Gruppe junger Menschen der
wichtigste Leseimpuls, den sie hätte bekommen können: die frühe
Heranführung an Druckerzeugnisse jeder Art. Ob durch Bücher,
Zeitschriften und Zeitungen oder die gerade von jungen Menschen
häufig genutzten Computer - die Wurzeln für einen interessierten,
kompetenten und vielleicht sogar begeisterten Umgang mit dem
geschriebenen Wort werden in der Kindheit gelegt.
Wer nie die abenteuerliche Entdeckung macht, dass Bilder und erste
Texte im Kleinkinderbuch eine neue Welt erschließen können, nie ein
spannendes Jugendbuch geschmökert oder das Kino im Kopf beim Lesen
eines packenden Krimis oder Romans erlebt hat, tut sich schwer mit
vielen anderen Herausforderungen der Bildungsgesellschaft.
Lesefähigkeit ist eine ungeheuer wichtige Schlüsselkompetenz. Sie
trägt entscheidend zu schulischem und beruflichem Erfolg bei. Sie
hilft beim Schreiben und verbalen Kommunizieren ebenso wie beim Lösen
von Mathematikaufgaben mit anspruchsvollem Textteil.
Kein Buch ist für jüngere Kinder spannender als das gemeinsam
gelesene oder gekonnt vorgelesene. Nichtlesen hingegen zementiert die
Schichtenzugehörigkeit.
Das wissen Schulen und andere Bildungsinstitute sehr genau. Es spornt
die "Stiftung Lesen", die als Intensivstation für das Lesen gilt,
immer wieder zu vielfältigen Aktivitäten an. Die Schulen versuchen
mit Vorlese-Wettbewerben, Lese-Eltern und zielgruppenbezogenen
Förderstunden die schwindende Lesekompetenz im Land aufzuhalten.
Und das nicht nur bei Kindern aus Migrantenfamilien. Denn auch das
ist ein Ergebnis der Studie: Deutsch sprechende erwachsene Migranten
greifen ebenso häufig zu Druckerzeugnissen wie der
Bevölkerungsdurchschnitt - und sind damit wichtige Multiplikatoren,
um bildungsferne Schichten zu erreichen.
Multiplikator ist das Stichwort: Vorbilder sind wir alle. Und wir
sollten uns zuständig fühlen - als Eltern, Großeltern, Verwandte, als
erwachsene Freunde und Paten. Und als Politiker, die für den Ausbau
lesefreundlicher Strukturen zu sorgen haben. Etwa mit kleineren
Klassen und mehr Personal für die Leseförderung an Schulen.
Lesen ist weit mehr als ein Vehikel zur Informationsbeschaffung,
persönlichen Fortbildung oder Erbauung. Lesen eröffnet Lebenschancen.
Im Zuge der bald zu Ende gehenden Frankfurter Buchmesse ist wieder
jede Menge neues Lesefutter auf dem Markt!

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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