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NABU und BUND: Schwarz-gelbe Koalition muss Naturschutz stärken

Geschrieben am 16-10-2009

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben die
Chefunterhändler des schwarz-gelben Koalitionsvertrages aufgefordert,
den Landschaftsschutz und den Verlust der Artenvielfalt nicht aus dem
Blick zu verlieren. Das bisherige Ziel, bis 2010 den Verlust der
Artenvielfalt weltweit zu stoppen, werde klar verfehlt. Für
Deutschland, das im kommenden Jahr den Vorsitz in den internationalen
Verhandlungen zum Artenschutz inne habe, müsse jetzt festgelegt
werden, welche konkreten Vorschläge es auf den Tisch lege.
Erforderlich seien ein Maßnahmenkatalog zur Rettung bedrohter Biotope
und Arten sowie entsprechende Finanzierungskonzepte.

Olaf Tschimpke, NABU-Präsident: "Wir fordern Union und FDP auf,
ein mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattetes
"Bundesprogramm biologische Vielfalt" in ihr Regierungsprogramm
aufzunehmen. Angesichts des dramatischen Artensterbens darf sich die
künftige Koalition nicht aus ihrer Verantwortung stehlen."

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Vor allem die Unionsparteien
CDU und CSU haben in ihren Wahlprogrammen die Umwelt besser
schützende Agrarreformen sowie den Natur- und Gewässerschutz als
zentrale Ziele bezeichnet. Davon findet sich im bisherigen Entwurf
des Koalitionsvertrages viel zu wenig wieder."

Die Koalitionsverhandlungsführer der CDU mahnte Weiger: "Wenn wir
Forderungen nach Öffnung für die Grüne Gentechnik, nach verstärkten
Futtermittelimporten, nach Weltmarktorientierung sehen, sind diese
letztlich ein Programm für die Industrialisierung unseres ländlichen
Raumes und damit unserer Heimat, die derzeit noch oft von bäuerlichen
mittelständischen Betrieben geprägt ist." Der BUND sehe in einer
solchen Ausrichtung eine Abkehr vom Regierungsprogramm der CDU/CSU,
in dem sich beide ausdrücklich für die Stärkung des ländlichen Raumes
eingesetzt hätten. Zentrales Element einer arten- und tiergerechten
Landwirtschaftspolitik müsse die Förderung jener Betriebe sein, die
besondere Beiträge zum Erhalt der Kulturlandschaft leisteten.

Rückschritte befürchten die Umweltorganisationen auch beim Schutz
naturnaher Flüsse. BUND und NABU erwarten von der Koalition eine
eindeutige Absage an den Ausbau von Elbe, Donau, Havel, Saale, Main,
Oder und Spree. Erforderlich sei außerdem ein Programm zur
Vergrößerung der Hochwasser-Ausweichflächen um mindestens ein Fünftel
bis 2015.

Keine Antworten habe Schwarz-Gelb außerdem auf den nach wie vor
exorbitanten Flächenverbrauch in Deutschland. Die Versiegelung von
täglich mehr als 100 Hektar Fläche durch Straßen, Siedlungen und
Gewerbegebiete müsse gestoppt werden.

Tschimpke: "Deutschlands Straßennetz gehört zu den dichtesten und
am besten ausgebauten der Welt. Der Bau weiterer Autobahnen würde die
letzten Rückzugs- und Erholungsräume von Menschen und Tieren
zerstören und die Ziele der Flächenverbrauchsreduzierung ad absurdum
führen." Eine klare Absage erteilte der NABU-Präsident daher auch
allen Diskussionen über eine Aufweichung der Eingriffsregelung. Mit
jeder Lockerung werde die Neuausweisung von Baugebieten und die
Versiegelung weiterer Flächen einfacher - und dies bei insgesamt
rückläufigen Bevölkerungszahlen.

BUND und NABU fordern Union und FDP auf, sich für die
Artenvielfalt und für die Entschneidung und Wiedervernetzung der
Landschaft durch Rückbau von Straßen bzw. den Bau von Grünbrücken
einzusetzen. "Das dichte Verkehrsnetz in Deutschland verhindert die
Ausbreitung von Luchs, Wildkatze, Wolf und anderen Wildtieren und ist
für viele Arten zum Teil bestandsbedrohend. Die Koalitionsparteien
und der neue Bundesverkehrsminister müssen sich dieser alarmierenden
Situation stellen", so die Verbände.

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/-464, Fax:
-440, E-Mail: presse@bund.net; www.bund.net

Kathrin, Klinkusch, NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1510,
Fax-2500, E-Mail: presse@NABU.de, www.NABU.de


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