(Registrieren)

RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Jamaika

Geschrieben am 11-10-2009

Heidelberg (ots) - Das Drama der SPD geht weiter: Wie gewonnen, so
zerronnen. Sie glaubte bei den jüngsten Landtagswahlen neue
Koalitions-Optionen durch verbale Anbiederung an die Linkspartei
aufgetan zu haben. Doch jene, die solche Bündnisse schmieden sollen,
geben entnervt auf - wie Matschie in Thüringen. Oder ihnen kommen,
wie im Saarland, mit Hinweis auf die Linkspartei, die notwendigen
Partner abhanden.
Jamaika Nr. 1 geht an der Saar zwar nur als Experiment im
Labormaßstab über die Bühne, hat aber bedeutend mehr Charme als
rot-rote oder rot-rot-grüne Bündnisse, in denen sich SPD und
Linkspartei ständig belauern und beharken. Jamaika kann vor allem für
die Grünen befreiend wirken, die sich zuletzt von allen
Regierungsmöglichkeiten ausgesperrt hatten. Und im konkreten Fall
konnte ein pragmatischer grüner Verhandlungsführer einem geschwächten
Peter Müller praktisch alles aus den Rippen leiern, um diesen
Neuanfang der eigenen Anhängerschaft zu verkaufen.
Der eigentliche Treppenwitz liegt aber darin, dass "Oskar ante
Portas", also die Drohung Lafontaines, sich in Saarbrücken neben
Heiko Maas als heimlicher Regierungschef zu installieren, nicht nur
die SPD, sondern auch die Linkspartei auf die Oppositionsbänke
zwingt. Wo man Lafontaine künftig natürlich nicht sehen wird.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

230143

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: Neue deutsche Farbenlehren Berlin (ots) - Parteipolitik ist eine zu ernste Sache, als dass man sie dem politischen Gegner überlässt. Nicht immer muss man dabei von einer Position der Stärke aus Handeln, wie die aktuellen Farbenspiele zeigen: Schwarz-Gelb gilt im Bund als abgemacht. In Thüringen denkt ein Teil der Sozialdemokratie in rot-schwarzen Dimensionen, trotz mächtigen Gegenwindes der Parteibasis. Und gestern haben die »kleinen« Grünen beschlossen, an der Saar eine schwarz-gelb-grüne-Koalition zu schmieden. Politische Überzeugungen, scheint's, sind bei dieser mehr...

  • Neues Deutschland: Neue deutsche Farbenlehre Berlin (ots) - Parteipolitik ist eine zu ernste Sache, als dass man sie dem politischen Gegner überlässt. Nicht immer muss man dabei von einer Position der Stärke aus Handeln, wie die aktuellen Farbenspiele zeigen: Schwarz-Gelb gilt im Bund als abgemacht. In Thüringen denkt ein Teil der Sozialdemokratie in rot-schwarzen Dimensionen, trotz mächtigen Gegenwindes der Parteibasis. Und gestern haben die »kleinen« Grünen beschlossen, an der Saar eine schwarz-gelb-grüne-Koalition zu schmieden. Politische Überzeugungen, scheint's, sind bei dieser mehr...

  • NRZ: Kommentar: Jamaika liegt nun also an der Saar Essen (ots) - Jamaika liegt nun also an der Saar. Dass Deutschland künftig die erste schwarz-gelb-grüne Regierungskoalition auf Länderebene erleben dürfte, das liegt ausgerechnet an Oskar Lafontaine. So irrwitzig kann Politik sein. Erst am Freitag noch hatte Lafontaine ein rot-rot-grünes Bündnis im Saarland vorantreiben wollen. Er hatte seinen Posten als Linken-Fraktionschef im Bundestag aufgegeben, um die Landtagspartei seiner Heimat zu führen. Genau diese Ankündigung ließ den Saar-Grünen jedoch den Schreck in die Glieder fahren. Die mehr...

  • Neue Westfälische: KOMMENTAR Jamaika an der Saar Mit Lafontaines Hilfe BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Nein zum Linksbündnis, ja zu "Jamaika". Mit ihrer Entscheidung für ein Bündnis mit Schwarzen und Gelben haben die Grünen an der Saar die politische Farbenlehre um eine neue Variante bereichert. Möglich gemacht haben das bislang eher für unmöglich gehaltene Bündnis weitreichende Zugeständnisse an die Grünen: Abschaffung der Studiengebühren, längeres gemeinsames Lernen an den Schulen und ein umfassendes Rauchverbot. Mit viel Geschick hat CDU-Chef und Ministerpräsident Peter Müller den Boden vorbereitet für den Schwenk der mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Oskar Lafontaine zwischen den Stühlen = von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Das Blatt hat sich gewendet - gegen Oskar Lafontaine. Am Freitag hatte er sich für Alles oder Nichts entschieden und alles auf eine rot-rot-grüne Koalition an der Saar gesetzt. Egal, wer unter mir Ministerpräsident ist, wird sich der frisch gewählte Fraktionsvorsitzende der Linkspartei gedacht haben. Dann ereilte ihn die Rache der Grünen. Die 5,9 Prozent-Partei, die der Wahlkämpfer Lafontaine aus dem Landtag hatte kegeln wollen, entschied: Lieber mit CDU und FDP, als mit Oskar. Wir vermuten mal: In Saarbrücken wird mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht