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WAZ: Oskar auf zwei Hochzeiten. Kommentar von Miguel Sanches

Geschrieben am 09-10-2009

Essen (ots) - Oskar Lafontaine geht nicht in Rente. Aber auf
Altersteilzeit lässt er sich im Bund schon ein, wenn er den
Fraktionsvorsitz der Linken abgibt und nur Parteichef bleiben will.
Ein klarer Schnitt ist das nicht.

Zumal der Mann auf zwei Hochzeiten tanzt: In Berlin und im
Saarland, wo es noch zu einer Koalition mit der SPD und den Grünen
kommen kann. Es ist sehr befremdlich, dass einer sowohl im Bundestag
als auch im Landtag sitzen will. Das schafft man nicht mit links.

Ein Mann mit seiner Erfahrung und Außenwirkung würde Rot-Rot-Grün
Stabilität verleihen. Aber wenn ein Patriarch den Raum betritt,
stellt sich immer auch die Autoritätsfrage. Die Situation an der Saar
wird politisch delikat.

In der Politik gibt es übrigens genug "Vorbilder" als informelle
Vorsitzende, die sogar ohne Amt die Strippen zogen. Zum Beispiel
Hans-Dietrich Genscher bei der FDP oder Joschka Fischer bei den
Grünen. Ein Lafontaine kann sich als Parteichef erst recht in jede
Debatte einschalten. So schnell wird ihn also keiner los, weder die
Linke noch die SPD, die er oft genug vorgeführt hat.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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