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Westfalenpost: Ansporn und Bürde

Geschrieben am 09-10-2009

Hagen (ots) - Friedensnobelpreis für Barack Obama
Von Eberhard Einhoff
Die Verblüffung über die Entscheidung aus Oslo dürfte inzwischen
verpufft sein: Barack Obama wird mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet. Dass ihm nach eben einmal neun Monaten Amtszeit diese
große Ehre zuteil wird, hat den US-Präsidenten ebenso überrascht wie
die Welt. Dabei war es eine angenehme Überraschung, aber eben auch
eine, die automatisch die Fragen aufwerfen musste, warum denn jetzt
schon und für welche konkreten Verdienste Obama ausgezeichnet wird.
Neben der Begründung des norwegischen Nobelkomitees hat der frü-here
deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher eine treffend-prägnante
Formulierung gefunden. Die Entscheidung für Obama, die Genscher als
eine der besten des Komitees bewertet, bedeute "eine Ermutigung für
eine globale Verantwortungspolitik".
In der Tat ist ja der 44. Präsident der Vereinigten Staaten
angetreten, um mehr globale Verantwortung zu tragen und gleichzeitig
die Staaten dieser Welt stärker in die Verantwortung mit einzubinden.
Dass dies weder in ein oder zwei Amtszeiten zu bewältigen ist, noch
dass sich die Nationen mit fliegenden Fahnen einer solch ungewohnten
US-Politik anschließen würden, ist klar. So ist die Zuerkennung des
Friedensnobelpreises an Barack Obama einmal mehr das Setzen auf den
schönen, aber ach so schwammigen Begriff Hoffnung.
Doch selbstverständlich ist sie auch mehr als das: Sie ist
Treibstoff für ein weiteres "Yes, we can" des Präsidenten, der unter
der Last der ungelösten Probleme daheim schwächelt, dem seine
Landsleute das Leben nicht eben leicht machen und der die unendlich
hohen Erwartungen der Welt an sein quasi messianisches Wirken
natürlich nicht erfüllen konnte. Wie denn auch?
Der Mann kann also Ansporn dringend gebrauchen. Gleichzeitig setzt
die Auszeichnung ihn auch unter zusätzlichen Druck: Obama muss nun
die Bürde tragen, das "neue Klima in der Weltpolitik" zu erhalten und
ihm ertragreiche politische Ernten abzutrotzen.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
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Telefon: 02331/9174160


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