(Registrieren)

NABU fordert Stopp des Todes auf Raten: Jedes zweite Wirbeltier gefährdet

Geschrieben am 06-10-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Roten
Liste der gefährdeten Wirbeltierarten durch das Bundesamt für
Naturschutz hat der NABU die neue Bundesregierung zu entschlossenem
Handeln gegen das Artensterben aufgefordert. "Die Roten Listen sind
der wichtigste Indikator für den Zustand der Arten in Deutschland.
Fast die Hälfte unserer Wirbeltierarten sind in ihrer Existenz
bedroht und bedürfen daher unmittelbarer Hilfe", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Die Roten Listen beschreiben die Gefährdungssituation der Tier-,
Pflanzen- und Pilzarten in unserem Land. Sie werden alle zehn Jahre
unter Federführung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zusammen mit
zahlreichen ehrenamtlichen Expertinnen und Experten erarbeitet. Auch
viele Ehrenamtliche im NABU haben als Experten die Roten Listen durch
zahlreiche Daten unterstützt.

"Die kurzfristigen Trends der Roten Liste zeigen, dass effektiver
Natur- und Artenschutz dort erfolgreich ist, wo er unmittelbar wirken
kann. Seehund, Wolf und Fischotter wären ohne konsequenten
rechtlichen Schutz vor Verfolgung und ohne den Einsatz des
Artenschutzes heute ausgestorben. Der Schutz von Arten muss daher
verstärkt und finanziell solide ausgestattet werden, damit aus den
Einzelfällen ein Trend und der weiter drohende Artenverlust
verhindert wird", betonte NABU-Artenschutzexperte Magnus Herrmann.

Um den Artenverlust zu stoppen, müssen vor allem die
Gefährdungsursachen stärker bekämpft werden wie zum Beispiel die
Vernichtung wertvoller Lebensräume durch den Umbruch von Grünland zu
Äckern. Auch die mangelhafte Betreuung und Pflege bestehender
Schutzgebiete trägt bis heute dazu bei, dass vermutlich das Ziel der
EU-Staats- und Regierungschefs, das Artensterben bis 2010 zu
stoppen, zudem sich auch die Bundeskanzlerin verpflichtet hat, nicht
erreicht wird.

Trotz strengen gesetzlichen Schutzes werden Arten wie Feldhamster,
Kampfläufer und Kiebitz verschwinden, wenn der Naturschutz nicht
konsequent verstärkt wird. Landnutzer und Eigentümer müssen bei
dieser Aufgabe eingebunden und unterstützt werden, insbesondere die
Landwirtschaft muss sich zu ihrer besonderen Verantwortung für die in
der Kulturlandschaft lebenden Pflanzen und Tiere bekennen. Zudem
müssen besonders artenreiche Lebensräume wie die Flussauen gesichert
werden. Hier liegt noch Potential, wie auch der jetzt veröffentlichte
Zustandsbericht der deutschen Auen vor Augen führt.

"Union und FDP müssen jetzt handeln und die Chance nutzen, den Tod
auf Raten selbst ehemals häufiger Arten zu verhindern. Wer die
Bewahrung der Schöpfung und den Erhalt der Biologischen Vielfalt
ernst nimmt, muss jetzt aktiv werden. Wir brauchen ein finanziell gut
ausgestattetes Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das Arten und
Lebensräume erhält und damit die Biodiversitätskrise bewältigen
kann", so NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.

Die Zeit läuft ab. Noch 451 Tage haben die europäischen Staaten,
um das von ihnen gesetzte Ziel zu erreichen, das Artensterben in
Europa bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Die NABU-Artenschutzuhr mit
Countdown ist zu finden unter
www.nabu.de/themen/artenschutz/aktivfuerartenvielfalt/11198.html

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Magnus Herrmann, Referent für Natur- und Artenschutz,
030-284984-1618, mobil 0172-9422694, Email: Magnus.Herrmann@NABU.de
Dr. Markus Nipkow, Referent für Vogelschutz und Ornithologie
030-284284- 1620 Email:
Markus.Nipkow@NABU.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

229186

weitere Artikel:
  • PHOENIX RUNDE "Volksparteien ohne Volk - Was will der Wähler?" / PROGRAMMHINWEIS für Mittwoch, 07. Oktober 2009, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Die Bundestagswahlen haben erneut gezeigt, dass sich die Parteienlandschaft in Deutschland verändert. Die großen Parteien, CDU/CSU und SPD, können sich ihrer Stammwähler nicht mehr sicher sein, ihre Mitgliederzahlen sinken stetig. Die kleinen Parteien erleben hingegen einen Aufwind. Zudem gibt es immer mehr Unentschlossene und Nichtwähler, die bewusst der Wahlurne fernbleiben. Sind sie die eigentliche Volkspartei? Wie wirken sich diese Entwicklungen auf die zukünftigen Machtverhältnisse im Bundestag aus? Gaby Dietzen mehr...

  • Kultusminister Rau: "AKAD leistet wichtigen Beitrag zur Durchlässigkeit des Bildungssystems" / Festakt in der Alten Staatsgalerie beschließt Jubiläumsjahr der Hochschulgruppe Stuttgart (ots) - Mit einem feierlichen Festakt in der Stuttgarter Alten Staatsgalerie endeten gestern Abend (5.10.) die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen von AKAD. Vor über 160 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik würdigte der baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau die Bedeutung der Bildungseinrichtung, die sich im zurückliegenden halben Jahrhundert mit bundesweit vier Hochschulen zum größten privaten Hochschulverbund entwickelt hat. "AKAD ist ein stabiles und gutes Beispiel dafür, wie man mehr...

  • Proteste gegen "World Health Summit" in Berlin / Einladung zur Alternativkonferenz "Public Eye on Berlin" am 16.10.09 Frankfurt/Main (ots) - Anlässlich des bevorstehenden "World Health Summit" in der Berliner Charité lädt ein breites Bündnis von gesundheits- und entwicklungspolitischen Organisationen, sowie Gewerkschaften am 16.10.2009 zu einer öffentlichen Protestaktion und der Alternativkonferenz "Public Eye on Berlin" ein. Die 20 Träger der Gegenaktivitäten, darunter medico international, attac, Evangelischer Entwicklungsdienst, IPPNW und die gesundheits- bzw. sozialpolitischen Fachbereiche der Vorstände von DGB, IG Metall und ver.di, kritisieren mehr...

  • Martina Bunge: Gesundheitsfonds nicht abschaffen, sondern sozial gerecht finanzieren Berlin (ots) - "Den Gesundheitsfonds abzuschaffen, auch wenn er noch so unsozial ausgestaltet ist, ist keine Lösung", sagt Martina Bunge zu entsprechenden Forderungen seitens der FDP. "Im Gesundheitssystem klafft in der Tat ein Milliardenloch", so die Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE. "Das liegt aber nicht an der Konstruktion des Fonds, sondern daran, dass er von Anfang an unterfinanziert war und nun auch noch die Wirtschaftskrise auf die Einnahmen durchschlägt." Bunge weiter: "Noch liegen keine Beschlüsse vor, aber die Äußerungen mehr...

  • SoVD fordert: Keine weitere Privatisierung von Gesundheitsrisiken Berlin (ots) - Zu den gesundheitspolitischen Diskussionen im Rahmen der Koalitionsverhandlungen erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Der SoVD lehnt jede Ausweitung von Zusatzbeiträgen ab. Durch Zusatzbeiträge wird das Kostenrisiko einseitig auf die Versicherten abgewälzt. Arbeitgeber werden aus ihrer Mitverantwortung entlassen. Gegenwärtig ist die Möglichkeit der Erhebung eines Zusatzbeitrags immerhin noch auf ein Prozent des Einkommens begrenzt. Alle Pläne, diesen Mindestschutz vor Überforderung abzuschaffen, sind ein weiterer Schritt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht