Westdeutsche Zeitung: Wahlen = Von Alexander Marinos
Geschrieben am 31-08-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Ja, es wäre schön, wenn Bundeskanzlerin Angela  Merkel klipp und klar sagen würde, was genau sie mit einem möglichen  erneuten Regierungsauftrag eigentlich anfangen will. Ist es  übertrieben, von der Amtsinhaberin vier Wochen vor der Bundestagswahl eine Art Masterplan zu verlangen? Wo bleibt die scharfe Abgrenzung  zur SPD? Wann endlich kommt die wasserdichte Koalitionsaussage  zugunsten der FDP? Ja, aus Sicht des Wählers wäre es ganz gut, wenn  Merkel endlich Farbe bekennen und Wahlkampf führen würde, so wie es  die zweite Reihe in der CDU nach dem Wahldesaster vom Sonntag  geradezu reflexhaft gefordert hat. Doch genau das wird Merkel nicht  tun - und, machtpolitisch betrachtet, ist das auch ziemlich schlau  von ihr. Merkel geht sogar noch einen Schritt weiter. Statt sich auf  einen Lagerwahlkampf einzulassen, den die SPD herbeisehnt, um ihre  eigene Anhängerschaft zu mobilisieren, greift Merkel das Thema  soziale Gerechtigkeit auf und verwischt so die programmatischen  Unterschiede zu den Sozialdemokraten. Das Kalkül ist einfach: Wenn es am Ende nur um Personen und nicht um Inhalte geht, hat Merkel im  Wettstreit mit Frank-Walter Steinmeier die Nase klar vorn. Ihre  Ankündigung, in den nächsten Wochen Argumente sprechen zu lassen, ist daher - im Wortsinn - eine fabelhafte Aussage, mehr nicht. Hinzu kommt noch ein anderes Kalkül: Ein knallhartes Reformprogramm  wäre auch dann nicht durchsetzbar, wenn es am 27. September für  Schwarz-Gelb im Bundestag reicht. Eine schwarz-gelbe  Bundesratsmehrheit zum "Durchregieren" gibt es nämlich nicht mehr. So oder so wäre eine Kanzlerin Merkel auch zukünftig auf die  Kooperationsbereitschaft der Sozialdemokraten angewiesen. All das weiß natürlich auch die FDP. Wenn sie von ihrem Wunschpartner ein deutlicheres Bekenntnis zu Schwarz-Gelb fordert, dann tut sie das nur, um von Unions-Anhängern Leihstimmen zu ergattern. Tatsächlich  müssten sich die Liberalen ja an die eigene Nase fassen. Seit Wochen  sagt FDP-Chef Guido Westerwelle, er halte eine Ampelkoalition für  ausgeschlossen. Was er nicht sagt, ist: "Ich schließe ein Bündnis mit SPD und Grünen definitiv aus." Und auch diese semantische Finesse ist ebenso wählerunfreundlich wie taktisch klug.
  Originaltext:         Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
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