Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nahost
Geschrieben am 27-08-2009 |   
 
    Bielefeld (ots) - Im Nahen Osten herrscht derzeit Ruhe. Israel  wird weder von Angriffen von Hamas-Extremisten aus dem Gazastreifen  bedroht noch stellen Aktivisten von Milizen aus dem Westjordanland  oder Hisbollah-Kämpfer aus dem Libanon eine Gefahr für Israel da. Die Israelis sind Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dankbar dafür,  weil er diese Ruhe auch ohne Friedensgespräche erreicht hat. Die Palästinenser haben zur Zeit genug mit sich selbst zu tun. In der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird noch immer über eine Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung von  politischenn Zielen gegenüber Israel gestritten. Angeheizt wird diese Debatte durch den Vorschlag von Netanjahu, der sich einen  Palästinenserstaat nur ohne eigene Armee und ohne Ost-Jerusalem als  palästinensische Hauptstadt vorstellen kann. Die Hamas-Extremisten,  entschiedene Gegner der Fatah, haben erst vor wenigen Wochen  bewiesen, dass sie ihre Macht im Gazastreifen mit allen Mitteln  verteidigen werden. Sie schlugen einen Aufstand von El Kaida  nahestehenden palästinensischen Extremisten gnadenlos nieder.  Vor diesem Hintergrund kann man Netanjahus gestern geäußerte  Zuversicht, dass in ein bis zwei Monaten wieder Gespräche über eine  Friedenslösung im Nahen Osten aufgenommen werden, nur als taktisches  Geplänkel abtun. 300 000 jüdische Siedler leben bereits im  Westjordanland - Kernland für einen künftigen Palästinenserstaat -  und ein echter Siedlungsstopp ist nicht in Sicht. Verhandlungen unter solchen Bedingungen sind für Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas  wohl unannehmbar. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wie andere  europäische Politiker bekräftigt, dass sie den Stopp des  Siedlungsbaus als »entscheidende Voraussetzung« für einen umfassenden Frieden ansieht. Davon wird sich Netanjahu nicht sonderlich  beeindrucken lassen. Der entscheidende Spieler in diesem Konflikt ist der US-Präsident.  Barack Obama, der sich der islamischen Welt als ehrlicher Vermittler  präsentieren möchte, könnte entscheidenden Druck auf Israel ausüben,  um eine Zwei-Staaten-Lösung herbeizuführen. Der clevere Taktiker  Netanjahu hat bemerkt, dass Obama letztendlich vor scharfen  Sanktionen gegenüber Israel zurückschreckt, aus Rücksicht auf die  mächtige Israel-Lobby im eigenen Land. Vor allem ist Obama aber  derzeit mit der Gesundheitsreform, der Wirtschaftskrise und dem  Irak-Abzug so sehr beschäftigt, dass er nicht allzu viel Kraft auf  den Nahostkonflikt verwenden kann. An einer Zwei-Staaten-Lösung werden die Israelis letztlich nicht  vorbeikommen, weil ein grundsätzliches Problem bestehen bleibt. Wenn  kein palästinensischer Staat gegründet wird, und das Westjordanland  Teil Israels bleibt, werden die Palästinenser schon in wenigen Jahren die Mehrheit im jüdischen Staat Israel stellen. Für die meisten  Israelis ist das unvorstellbar.
  Originaltext:         Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
  Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  221393
  
weitere Artikel: 
- Rheinische Post: Checkliste im OP  Kommentar Von Wolfram Goertz    Düsseldorf (ots) - Die Rechte des Patienten ist unantastbar. Er  soll an der linken Hand operiert werden. Leider ist das dem Operateur entgangen. Den Irrtum bemerkt er zu spät. Der Patient bemerkt ihn  nach dem Aufwachen. Der Prozess ist so gut wie gewonnen. Der so  genannte Kunstfehler ist gar keiner, er ist Zeichen von  OP-Schlamperei, schlechter Organisation, Fahrlässigkeit. Derlei kommt selten vor in Kliniken, aber genau diese Fälle werden immer  öffentlich. Häufig sind sie dem System geschuldet: immer mehr  Patienten, immer kürzere Liegedauer, mehr...
 
  
- Rheinische Post: Merkels Nahostplan  Kommentar Von Godehard Uhlemann    Düsseldorf (ots) - Die Bundeskanzlerin fordert von Israels  Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den Stopp des Siedlungsbaus im Westjordanland und eine Zwei-Staaten-Lösung. Angela Merkel weiß zu  gut, dass sie keine Mittel und wenig Möglichkeiten hat, Israels  konservative Regierung zur notwendigen Korrektur ihrer  Siedlungspolitik zu bringen. Merkel wie auch ihr Außenminister  Frank-Walter Steinmeier pochen auf eine substantielle Veränderung  israelischer Positionen, um den Nahost-Friedensprozess wieder zu  beleben. Das kaum zu überwindende mehr...
 
  
- Neue Westfälische: KOMMENTAR Aufschwung Nur die Ruhe CARSTEN HEIL    Bielefeld (ots) - Welch ein Zufall: Wenige Tage vor wichtigen  Wahlen in drei Bundesländern und in den Kommunen Nordrhein-Westfalens sowie vier Wochen vor der Bundestagswahl häufen sich die frohen  Botschaften aus der Wirtschaft. Als sei die Krise wie weggeblasen,  steigt die Kauflaune der Verbraucher, die Unternehmer erwarten  positive Entwicklungen und die stets ach so klug vorausschauenden  Wirtschaftsexperten prognostizieren wieder Wachstum. Zugegeben,  einige der gestern veröffentlichten Daten kommen turnusmäßig am Ende  eines jeden Monats mehr...
 
  
- Neue Westfälische: Kinderwagentest Ignoranten WOLFGANG MULKE, BERLIN    Bielefeld (ots) - Den Herstellern von Kinderwagen sind ihre  kleinen Endkunden offenkundig überwiegend schnuppe. Anders lässt sich die geringe Lernfähigkeit der Branche nicht erklären. Schon mehrfach  hat die Stiftung Warentest eine unangemessene Schadstoffbelastung der Produkte festgestellt. Der jüngste Test zeigt, dass sich daran nichts geändert hat. Diese Ignoranz ist nicht nachvollziehbar. Die Firmen können sich zwar auf die geltende Gesetzeslage berufen. Danach sind ihre Kinderwagen  verkehrsfähig, das heißt, die geltenden Richtlinien werden mehr...
 
  
- Neue Westfälische: Streit um Bündnisse mit Linken Auf Biertisch-Niveau PETER JANSEN, DÜSSELDORF    Bielefeld (ots) - Die Not bei CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst  muss groß und die Temperatur in seinem Büro hoch sein. Nur so lässt  sich erklären, wie Rüttgers' Mann fürs Grobe auf die Idee kommen  konnte, allen sozialdemokratischen Oberbürgermeisterkandidaten einen  Fragebogen zuzuschicken mit der ultimativen Aufforderung, kommunale  Bündnisse mit den Linken auszuschließen. Dass sämtliche Fragebögen in den Papierkörben landeten, wird Wüst nicht überrascht haben. Ebenso  erwartet kam sein Vorwurf, die SPD plane gemeinsame Sache mit den  Linken. mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |