Lausitzer Rundschau: Nach dem Urnengang in Afghanistan   Keine Wahl
Geschrieben am 21-08-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Die Berichte aus Afghanistan vom Wahlkampf wie vom Wahltag und ungewissem Ausgang sind alarmierend. Denn sie belegen,  dass das Land auf dem Weg zur Selbstorganisation nicht voran- kommt.  Selbst in den Landesteilen, in denen die Sicherheitslage noch einen  halbwegs geordneten Urnengang zuließen, ist wenig übrig geblieben von der Freude, mit der das von der Taliban-Herrschaft befreite Land beim letzten Mal noch seine politische Führung wählte. Afghanistan taumelt als Protektorat mit fremder Besetzung, gequält von korrupter  Selbstverwaltung und gepeinigt von fanatischer Militanz ins Chaos.  Die Erfahrungen, die die Menschen mit der Regierung Karsai gemacht  haben, sind überaus ernüchternd und deswegen wäre eine  Neuorientierung naheliegend. Aber nicht nur die zu vermutenden  Wahlmanipulationen, auch das Fehlen der wirklich überzeugenden  Alternative geben dem derzeitigen Amtsinhaber gute Chancen für eine  Wiederwahl. Jetzt droht zunächst ein erbitterter Streit um den wahren Wahlausgang. Keiner weiß derzeit, wann es wieder eine stabile  Regierung bekommen könnte oder ob nach dieser Wahl eine weitere  Zuspitzung droht. Mitten drin in diesem Chaos engagieren sich  zahlreiche Länder mit Truppenkontingenten und versuchen dabei  zumeist, all das zu ignorieren, was ihre Soldaten inzwischen als  alltägliche Beobachtung und oft auch schmerzliche Erfahrung erleben.  Die Bevölkerung wird zunehmend misstrauischer, obwohl in den  vergangenen Jahren viel Kraft darauf verwendet wurde, ihre Lage zu  verbessern. Das absurde an dieser Situation ist, dass diese Länder,  unter ihnen ja auch die Bundesrepublik, keine Wahl zu haben scheinen, weil die Wahl, die das Land gerade erlebte, keine wirkliche ist. Was  neben anderem versäumt wurde, ist die notwendige politische  Intervention und der mühsame Versuch, von unten zu helfen beim Aufbau tragfähiger Strukturen der Selbstverwaltung. Dies ist - zumindest für uns - das wichtigste Wahlresultat. Man kann nur hoffen, dass nach der Bundestagswahl in Berlin und  zusammen mit den Verbündeten eine Diskussion darüber beginnt. Das  militärische Engagement jedenfalls wird die Probleme nicht lösen. Die Erfahrungen im Irak belegen vielmehr, dass ohne zwingende Vorgaben an die regierenden, auf Machterhalt bedachten Eliten viel zu wenige von  den notwendigen Veränderungen erreicht wird.
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