(Registrieren)

Kölnische Rundschau: Kommentar Kölnische Rundschau zu HRE-Ausschuss

Geschrieben am 20-08-2009

Köln (ots) - Eigentor

MARKUS GRABITZ, Berlin,zum HRE-Ausschuss

Ein Untersuchungsausschuss ist die vornehmste Waffe der Opposition
gegen
die Regierung. Liberale, Grüne und Linke hatten sie nach einigem
Zögern gezückt, um
dem Finanzministerium Verfehlungen bei der Stabilisierung der maroden
Bank Hypo Real
Estate nachzuweisen. Zum Abschluss und nach 22 Sitzungstagen muss man
festhalten:
Dieser Versuch ist klar misslungen.

Zu vage waren die Vorwürfe vor allem gegen den heutigen
Finanzstaatssekretär Jörg
Asmussen, nicht ausreichend vorbereitet gewesen zu sein. Zu
einheitlich haben die
geladenen unterstrichen, dass das Krisenmanagement der Regierung
tadellos war. Zu
offenkundig ist das Versagen bei den hochbezahlten Bankmanagern. Sie
haben die Finanz-Engpässe
so lange vertuscht wie es nur eben ging und viel zu spät die Politik
alarmiert. Und:
Zu einleuchtend ist nicht zuletzt die Verteidigungslinie des
Finanzministeriums. Die
Politik habe die Krise eben nicht verursacht, die Politik habe sie
vielmehr gemeistert.

Sicher: Rückblickend betrachtet sind kritische Fragen möglich.
Warum etwa nicht schon
im Januar eingeschritten wurde, als der Bankenaufsicht erste Probleme
mit Schrottwertpapieren
bei der Hypo Real Estate bekannt wurden. Oder: Natürlich war es nicht
geschickt, dass
der Bundesfinanzminister von der Abwicklung der Bank sprach, als die
HRE ums Überleben
kämpfte. Immerhin war Peer Steinbrück (SPD) souverän genug, dies auch
einzuräumen.

Fakt ist aber, dass das Weltfinanzsystem im Herbst 2008 vor dem
völligen Zusammenbruch
stand. Und dass die Katastrophe nicht stattgefunden hat, ist dem
hervorragenden Krisenmanagement
von Regierenden und Notenbanken in aller Welt zu verdanken gewesen.

Ungewollt hat die Opposition der großen Koalition noch einen
erheblichen Dienst
erwiesen: Der Untersuchungsausschuss hat die großartige Leistung, die
Finanzministerium
und Kanzleramt - über Parteigrenzen hinweg - erbracht haben, noch
einmal verdeutlicht.
Ein Eigentor.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

220146

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zum HRE-Skandal Ulm (ots) - Natürlich ist es legitim, wenn die Opposition versucht, der Regierung Fehler bei der Rettung der Immobilienbank Hypo Real Estate nachzuweisen. Und selbst die Vermutung, in der heißen Wahlkampfphase diene der Untersuchungsausschuss des Bundestages vorwiegend parteitaktischen Zwecken, entwertet die Aufklärungsarbeit der Parlamentarier von FDP, Grünen und Linksfraktion nicht. Freilich sollte sich der Eifer der Abgeordneten nicht allein darauf richten, dem Bundesfinanzminister angeblich fahrlässigen Umgang mit Steuergeldern anzulasten, mehr...

  • Westfalenpost: Ohne Trophäe Hagen (ots) - Steinbrück im HRE-Ausschuss Von Winfried Dolderer Natürlich darf man nachfragen. Das ist das Recht des Parlaments und für eine Opposition geradezu Pflicht. Man wird also nichts Grundsätzliches dagegen einwenden, dass sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestages mit der Frage befasst hat, ob der Regierung im Fall Hypo Real Estate auf Kosten der Steuerzahler vermeidbare Fehler unterlaufen sind. Es geht ja um hundert Milliarden. Sollten freilich Liberale, Linke und Grüne den Erfolg eines solchen Ausschusses danach bemessen, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Merkel-Besuch in Ostwestfalen: Bielefeld (ots) - Wenn die »mächtigste Frau der Welt« (Forbes-Magazin) kommt, ist Ostwestfalens Unternehmer-Elite angetan und hoch interessiert. Beim Treffen von Angela Merkel und 41 heimischen Managern war gestern auch hinter verschlossenen Türen stets klar, wer die Hosen anhatte. Kein Widerspruch, schon gar nicht Beschwerden der Praktiker an die Adresse der da oben im fernen Berlin: die Kanzlerin kam, sagte klar an und siegte bei den heimischen Damen und Herren der Wirtschaft, weil sie zuhörte, Kompetenz bewies und allen das Gefühl mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Bildungsmonitor: Bielefeld (ots) - Hurra! Die Schule wird besser! Schön, dass es aus dem Bildungswesen auch einmal gute Nachrichten gibt. Eltern, die sich ob dieser Nachricht verwundert die Augen reiben, seien aufgeklärt: Der Bildungsmonitor des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft bewertet nicht die Qualität von Bildung, sondern deren Nutzbarkeit für das wirtschaftliche Wachstum. Daran ist zunächst nichts auszusetzen. Die Volkswirtschaft ist auf gut ausgebildete junge Leute angewiesen. Wer zügig einen Abschluss erreicht, verdient schneller mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Wahl in Afghanistan: Bielefeld (ots) - Armes Deutschland: Nach einer neuen Umfrage weiß die Hälfte der Bevölkerung nicht, was am 27. September auf dem Spiel steht. Und in Afghanistan haben gestern Millionen von Menschen ihr Leben riskiert, sich allen Drohungen der radikal-islamischen Taliban widersetzt und sind zur Präsidentschaftswahl gegangen. Die Menschen am Hindukusch zeigen Mut und wissen ihr Wahlrecht als ein hohes Gut der Demokratie zu schätzen. Bevor im September das Wahlergebnis feststeht, gibt es bereits einen Sieger: das afghanische Volk. Es hofft, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht