Lausitzer Rundschau: US-Krankenversicherung droht erneut das Scheitern
Geschrieben am 17-08-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Für Bundesbürger, die beim Thema Gesundheitsreform nur noch müde lächeln, ist es schwer vorstellbar, mit welcher  Leidenschaft und oft auch Verbitterung in den USA jetzt eine  politische Schlacht ausgetragen wird, in der es vordergründig um  genau eine solche Neuausrichtung des Gesundheitswesens geht.  Tatsächlich allerdings verbirgt sich hinter dem Ringen ein  gesellschaftspolitischer Grundsatzstreit, bei dem Barack Obama jetzt  erstmals innenpolitisch richtig gefordert ist.  Die Koalition aus den Benachteiligten der US-Bürger und jenen, die  sich ganz bewusst mit ihm für einen Neuanfang entschieden, dieses  Bündnis, das ihm eine klare Mehrheit und den Einzug ins Weiße Haus  bescherte, droht zu zerbrechen. Und die oppositionellen Republikaner  versuchen, mit der Angst vor Veränderungen ihre alte Vormachtstellung wieder zu aktivieren.  Im Kern geht es dabei schlicht darum, ob sich Amerika mit etwa 40  Millionen Menschen abfindet, die schutz- und versicherungslos  Krankheitsfällen ausgesetzt sind. Wer wie Obama will, dass die  Solidargemeinschaft auch diese Bürger umfasst, muss das Geld dafür  auftreiben. Der Präsident verspricht, durch Zusatzsteuern für Superreiche und  effektiveren Ressourceneinsatz die Mittel hereinzubekommen. Die  Republikaner malen dagegen das Bild einer Staatsmedizin an die Wand,  bei der die bisher gut Versicherten nur verlieren können. Landesweit  kommt es zur erregten, teilweise gewalttätig ausgetragenen  Konfrontationen. Obama zögert, sich voll auf diese Auseinandersetzung einzulassen. Obama will eine Präsidentschaft ohne verbitterte Schlachten, eine  Regierung der parteiübergreifenden Lösungen. So hat er jetzt auch  Verhandlungsbereitschaft signalisiert, was die Einführung einer  allgemeinen gesetzlichen Krankenkasse analog zu unserer alten AOK  betrifft. Aber mit solch einer Politik wird er auf Dauer nicht  durchkommen und genau jene Wählerkoalition gefährden, die er für  seine Wiederwahl braucht. Ein lahmer Kompromiss wäre das Signal vom  Ende eines Neuanfangs und würde den Mann vom Hoffnungsträger zum  schlichten Machtverwalter degradieren. Dies hätte weit über die USA  hinaus Folgen. Europa kann sich nur wünschen, dass der Mann Farbe  bekennt.
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