| | | Geschrieben am 13-08-2009 Westdeutsche Zeitung: Wir werden die Krise noch lange spüren = von Rolf Eckers
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 Düsseldorf (ots) - Die deutsche Wirtschaft wächst wieder, melden
 die Statistiker. Wie bitte? Wachstum? Ist die Krise tatsächlich schon
 vorbei? Leider nicht! Im zweiten Quartal lief es etwas besser als im
 ersten. Der freie Fall der Wirtschaft ist also gestoppt. Trotzdem
 wird das deutsche Sozialprodukt in diesem Jahr gegenüber 2008 um
 fünf, vielleicht sogar um sechs Prozent sinken. Einen derartigen
 Einbruch hat es seit Gründung der Bundesrepublik noch nicht gegeben.
 Aber die Talfahrt setzt sich nicht fort. Exporte und Auftragseingang
 ziehen an. Dass aus dem Ende der Rezession gleich wieder ein
 nachhaltiger Aufschwung erwächst, ist so sicher allerdings nicht.
 Dennoch hat sich die Politik ein Lob verdient. Anders als in den
 1930er-Jahren gab und gibt es massive Eingriffe in die Ökonomie. Die
 Regierungen hier und anderswo geben Geld aus, das sie nicht haben -
 mit Recht, denn nur so bleibt der Kreislauf in Schwung. Untermauert
 wird das von den Zentralbanken, die die Welt mit Liquidität
 überschwemmen. Nur so konnte die durchaus mögliche ökonomische
 Katastrophe verhindert werden. Ein Lob gebührt aber auch uns
 Verbrauchern. Statt im Angesicht der Krise den Konsum zu verweigern,
 haben wir mit großer Gelassenheit weiter eingekauft. Gut so.
 Die Folgen des Desasters werden uns aber noch lange begleiten. Im
 Herbst könnte sich Kurzarbeit massenhaft in Arbeitslosigkeit
 verwandeln. Mit der bislang so stabilen privaten Nachfrage ginge es
 dann in den Keller. Hinzu kommt die extrem restriktive Kreditvergabe
 der Banken, die vielen Firmen kaum Spielraum lässt, notwendige
 Investitionen zu finanzieren. Die größte Herausforderung wartet
 jedoch auf die Politik: So richtig es war, der Krise mit Maßnahmen
 auf Pump zu begegnen, so zwingend ist es, die Schulden wieder
 abzubauen. Mittelfristig Steuererleichterungen in Aussicht zu
 stellen, wirkt hier wenig zielführend. Noch unbegreiflicher ist es,
 dass die Finanzwelt bis heute agieren darf, als sei nichts geschehen.
 Von der vollmundig angekündigten Regulierung kann weltweit keine Rede
 sein. Stattdessen verdienen die Geldhäuser als Vermittler prächtig
 daran, dass sich die Staaten am Kapitalmarkt immer neue Milliarden
 leihen müssen. Aus den Verursachern werden so die Profiteure der
 Krise.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Zeitung
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