(Registrieren)

Neue Westfälische: Steinmeier kontra Merkel Inhalt oder Symbole ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 11-08-2009

Bielefeld (ots) - Der jetzige Wahlkampf unterscheidet sich
zumindest in einer Hinsicht wohltuend von allen Vorgängern: Es wird
nicht gerempelt und nicht verletzt. Beide Kandidaten sind vom Typ her
so sachlich und rational, dass ein zivilisierter mitteleuropäischer
Standard erwartet werden kann. Auch wenn der SPD-Herausforderer die
Unions-Konkurrentin nun etwas schärfer kritisiert, argumentiert er
strikt an Inhalten entlang. Eine Schlammschlacht ist nicht in Sicht.
Es könnte also endlich mal ein Wahlkampf ganz nach Lehrbuch werden.
Ein inhaltlicher Streit über Fragen, die wirklich jeden Bürger
betreffen. Wie wollen wir im nächsten Jahrzehnt arbeiten und leben?
Wie verhindern wir, dass immer mehr Kinder auf der Strecke bleiben
und welche Industrie- und Dienstleistungszweige haben im globalen
Wettstreit tatsächlich eine Zukunft und welche nicht?
Frank-Walter Steinmeier möchte diese Auseinandersetzung führen und
hat dafür ein detailliertes Programm vorgelegt. Doch es zeigt sich,
dass Angela Merkel von ihrem Wahlkampf eine ganz andere Vorstellung
hat. Bei ihr geht es weniger um Inhalte als um Symbole. Sie knüpft an
Adenauer und Kohl an. So wie diese beiden Denkmäler der CDU die
Nachkriegszeit und die Wiedervereinigung managten, so führt Merkel
aus der Wirtschaftskrise - diese Assoziationskette soll sich nach
Willen der CDU-Strategen im Kopf der Wahlbürger festsetzen. Zu viele
Inhalte stören da nur. Deshalb hat die CDU als einzige Partei in
diesem Wahlkampfjahr auch auf einen Parteitag verzichtet.
Wenn Merkel nicht streiten will, bleibt Steinmeier nichts anders
übrig als die direkte Ansprache des Wahlvolks. Dafür aber müsste er
seinen 67-Seiten-Plan noch stärker auf ein paar publikumsfreundliche
Parolen zuspitzen. Wenn seine Ideen verfangen, muss Merkel auch ihre
auf den Tisch legen. Und dann wird es spannend.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

218499

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Im Kaukasus wurden erneut Menschenrechtler ermordet Cottbus (ots) - Allmählich scheint sich alle Welt an die schrankenlose Gewalt zu gewöhnen, der in Russland Menschen ausgesetzt sind, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Die Morde an Regimegegnern, Journalisten, Anwälten und jetzt sogar einem Ehepaar, das eine streng humanitäre Hilfsorganisation leitete, werden von vielen europäischen Politikern achselzuckend zur Kenntnis genommen. Dass die Bluttaten fast alle im Zusammenhang mit der Situation in Tschetschenien stehen, scheint zu dem weit verbreiteten Gefühl beizutragen, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der Rücktritt von Manager Heidrich bei Energie Cottbus Cottbus (ots) - Energie Cottbus habe mit Steffen Heidrich einen echten Strategen als Manager. Diese von Claus-Dieter Wollitz kurz vor seiner Verpflichtung als FCE-Coach getätigte Aussage ist gerade mal zwei Monate alt. Es ist Ironie des Schicksals, dass die Zusammenarbeit zwischen den Strategen Heidrich und Wollitz sich auch deshalb so kompliziert gestaltete, weil beide nach gänzlich verschiedenen Strategien arbeiten. Auf der einen Seite der introvertierte Heidrich, der Probleme am liebsten intern regelt und sich nach dem Abstieg den mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Weiter Hausarrest für die Hoffnungsträgerin in Birma Cottbus (ots) - Schauprozesse haben es so an sich, dass die auf der Anklagebank schlechte Karten haben. Im Fall der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi war das nicht anders. Das Verfahren gegen die Symbolfigur der Demokratiebewegung in Birma konnte in nichts anderem münden als in einer erneuten Verurteilung der 64-Jährigen. Denn die regierende Militärjunta des Landes verfolgte nur ein einziges Ziel. Sie wollte die größte Gefahr ausschalten, die ihrem Machtmonopol drohte. Das Strafmaß von 18.Monaten Hausarrest reicht bequem dafür mehr...

  • Rheinische Post: Stückwerk Grippe-Strategie Düsseldorf (ots) - Mancher Schüler (oder Lehrer) mag sich heimlich ein anderes Ergebnis gewünscht haben, aber am kommenden Montag geht die Schule wieder los. Das einzig Bemerkenswerte an der Entscheidung von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, die NRW-Sommerferien aufgrund der Schweinegrippe nicht zu verlängern, ist der Umstand, dass es dazu des einmütigen Rats einer unabhängigen Expertenkommission bedurfte. Gesunder Menschenverstand sollte genügen, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass die Verlängerung der Schulferien vor allem einen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Birma / Menschenrechte / Suu Kyi Osnabrück (ots) - China enttäuscht Seit ihrem Wahlsieg vor fast 20 Jahren wurde Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi von der Militärdiktatur drangsaliert, eingekerkert oder unter Hausarrest gestellt. Das aberwitzige Urteil macht offensichtlich: Die Hoffnung auf Wandel war eine trügerische, als Diktator Than Shwe für 2010 demokratische Wahlen versprochen hatte. Die Friedensnobelpreisträgerin und Liebling der verarmten Massen ist weiter politisch kaltgestellt. Das war das Ziel des Prozesses. Die Junta hat es erreicht - aller Empörung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht