| | | Geschrieben am 02-08-2009 Westdeutsche Zeitung: Die Regierung schürt Ängste bei den Rentnern = Von Eberhard Fehre
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 Düsseldorf (ots) - Unseren Regierenden gelingt es doch immer
 wieder mit traumwandlerischer Sicherheit, das Volk gegen sich
 aufzubringen. Besonders beliebt ist dabei der Rentner, der je nach
 Interessenlage einmal als unverantwortlicher Parasit, der völlig
 gewissenlos unser aller Zukunft verfrühstückt, oder - das Gegenbild -
 als zukünftig massenhaftes Armutsopfer die öffentliche Diskussion
 bestimmt. Und die jüngste Mitteilung des Finanzministeriums hat ja
 durchaus den drohenden Unterton, ab Oktober werde für die Finanzämter
 endlich die Jagdsaison freigegeben auf den millionenfach
 steuerhinterziehenden Rentner: 120 Millionen
 "Rentenbezugsmitteilungen", zurück bis 2005, werden auf ihre
 Steuerpflichtigkeit überprüft. Nach Kriterien gar, die "geheim
 gehalten" werden sollen, so das Ministerium. Das klingt in der Tat
 gewaltig, und wer immer auf diese Idee gekommen ist, er musste
 wissen, dass er damit Ängste schürt.
 In der Sache aber sind diese Ängste nicht gerechtfertigt. Und die
 wenigsten der 20 Millionen deutschen Rentner sollten jetzt mit dem
 Gedanken spielen, den Vorbildern Zumwinkel oder Schumacher zu folgen
 und ihren Wohnsitz steuerschonend in die Schweiz zu verlegen. Denn
 tatsächlich wird sich bei den meisten Rentnern der ganze Aufwand kaum
 lohnen. Bei einer Durchschnittsrente von etwa 1000 Euro im Monat bei
 Männern und 700 Euro bei Frauen kann sich jedermann selbst
 ausrechnen, dass die Jahreseinkünfte deutlich unter den steuerfreien
 19 000 Euro für Alleinstehende und 38 000 Euro für Verheiratete
 bleiben. Ein Rentner muss schon erhebliche weitere, zusätzliche
 Einkünfte aus Kapital, Verpachtung oder Betriebsrente haben, um
 überhaupt steuerpflichtig zu werden. Hat er das, muss er es natürlich
 versteuern - wie jeder andere auch. Die meisten taten und tun das ja
 ohnehin.
 Es ist sicher richtig, dass viele Rentner noch gar nicht wussten,
 dass auch sie Steuererklärungen abzugeben und - unter bestimmten
 Voraussetzungen - Steuern zu zahlen hatten. Das zu ändern, bedurfte
 es aber wohl nicht eines solchen Fanfarenstoßes. Und auch der
 Zeitpunkt, ab dem sich die Rasterfahndung über die Rentner hermacht,
 muss selbst die Gutgläubigsten misstrauisch stimmen: ab Oktober, nach
 der Bundestagswahl also. Sollen wir da an einen Zufall glauben?
 
 Originaltext:         Westdeutsche Zeitung
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 Telefon: 0211/ 8382-2358
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