(Registrieren)

Stärken der Deutschen Rentenversicherung im europäischen Vergleich hervorheben

Geschrieben am 25-06-2009

Berlin (ots) - Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung
Bund, Dr. Herbert Rische, stellte in seinem heutigen Bericht an die
Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund den
Einfluss Europas auf die nationale Sozialpolitik in den Mittelpunkt.

Einleitend führt Rische aus, dass die Einflussnahme der
Europäischen Union auf die Sozialpolitik der Mitgliedstaaten in den
letzten Jahren zugenommen habe. Mit der Errichtung der Wirtschafts-
und Währungsunion würden nun die Regeln des Stabilitäts- und
Wachstumspaktes nicht nur in der Wirtschaftspolitik, sondern in
Teilbereichen auch in der Sozialpolitik gelten.

Darüber hinaus nehme die Europäische Union in der Alterssicherung
auch über gemeinsame Leitlinien und gemeinsam formulierte politische
Ziele Einfluss auf die nationale Politik. Diese sogenannte Offene
Methode der Koordinierung betone zwar die Freiwilligkeit der
Mitgliedstaaten, Normen und Verfahren den Zielen der Union
anzupassen. Dennoch zeigten die Erfahrungen der letzten Jahre, dass
nationale Sozialpolitik nicht mehr unabhängig von den Entwicklungen
in den anderen Mitgliedstaaten gestaltet werden könne. Nationale
Sozialpolitik komme nicht mehr umhin, Reformtrends in anderen Ländern
wahrzunehmen und in die eigene Reformdiskussion einzubinden.

Rische begrüßte den freiwilligen Erfahrungsaustausch auf
europäischer Ebene. Er machte aber auch deutlich, dass die
Sinnhaftigkeit der Übertragung einzelner Reformschritte auf andere
Mitgliedstaaten immer auch anhand der jeweiligen
Sozialstaatstradition betrachtet werden müsse. Zudem bestünden gerade
in Deutschland komplexe Wechselwirkungen zwischen den
Sozialversicherungszweigen und den einzelnen Sozialleistungen. "Eine
simple Übertragung einer einzelnen Regelung von einem Land in das
andere scheidet daher in der Regel aus", stellte Rische fest. Jeder
Mitgliedstaat müsse Reformentscheidungen in der nationalen
Sozialstaatstradtion treffen. Dabei könne es zwar helfen, auf die
Reformerfahrungen anderer Länder zu schauen, die Entscheidungen
müssten aber auf nationaler Ebene fallen.

Die deutsche gesetzliche Rentenversicherung brauche sich im
europäischen Vergleich nicht verstecken, so Rische. Gerade vor dem
Hintergrund der Finanzkrise zeige sich die Bedeutung, die der
umlagefinanzierten staatlichen Rente als wichtige Säule der Sicherung
des Lebensstandards im Alter zukomme. Dies gelte gerade auch im
Vergleich zu den im Kapitaldeckungsverfahren finanzierten
Vorsorgesystemen. Eine Konsequenz der Krise müsse deshalb nicht nur
eine bessere Aufsicht und Kontrolle der Finanzmärkte sein. Vielmehr
spreche vieles dafür, dass ein tragfähiges und verlässliches
Alterssicherungssystem eine starke erste Säule benötige, die auf dem
Umlageverfahren beruht.

"Europa sollte sich auf seine grundsätzlichen Ziele besinnen, und
das heißt in der Sozialpolitik, den wirtschaftlichen und sozialen
Fortschritt zu fördern, aber gleichzeitig die Vielgestaltigkeit und
Unterschiedlichkeit der sozialen Sicherungssysteme zu respektieren",
sagte Rische abschließend.

Originaltext: Deutsche Rentenversicherung Bund
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50838
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50838.rss2

Pressekontakt:
Redaktion:
Dr. Dirk von der Heide
Tel.: 030 865 89174
Fax: 030 865 27379
Mail: pressestelle@drv-bund.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

210870

weitere Artikel:
  • Sevim Dagdelen: Allein durch Dialog lässt sich Ungleichheit nicht beseitigen Berlin (ots) - "Ungleichheit lässt sich nicht durch Dialog allein aus der Welt schaffen, sondern nur durch Maßnahmen gegen soziale und rechtliche Ausgrenzung und Diskriminierung beseitigen. Genau diese Maßnahmen aber lässt die Bundesregierung vermissen", erklärt die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Sevim Dagdelen, anlässlich der vorerst letzten Vollversammlung der Deutschen Islam Konferenz. Dagdelen weiter: "Angesichts dramatisch sinkender Einbürgerungszahlen und einer im Indikatorenbericht dokumentierten katastrophalen mehr...

  • Buntenbach zur Finanzsituation in der Rentenversicherung Berlin (ots) - Die Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach, stellte die aktuelle Finanzsituation in der Rentenversicherung in den Mittelpunkt ihres Berichts an die heute in Leipzig tagende Vertreterversammlung. Finanzentwicklung 2008 Im letzten Jahr hätten in der Rentenversicherung Einnahmen in Höhe von rund 237,4 Milliarden Euro Ausgaben in Höhe von rund 233,7 Milliarden Euro gegenübergestanden, so Buntenbach. Damit sei für das Jahr 2008 ein Einnahmeüberschuss von rund 3,7 Milliarden mehr...

  • Herbert Schui: Der private Bankensektor versagt Berlin (ots) - "Die ideologischen Hürden müssen überwunden und die Kreditversorgung unabhängig von den Privatbanken sichergestellt werden", fordert Herbert Schui angesichts einer zunehmenden Kreditklemme. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter: "Es häufen sich die Anzeichen für eine Kreditklemme. Der private Bankensektor versagt. Er gibt die Zinssenkungen nicht an die Kreditnehmer weiter. Eine Verstaatlichung des Bankensektors hätte Abhilfe geschaffen. Nun schlägt Bundesbank-Präsident Axel Weber vor, dass mehr...

  • Schwarzer Tag für die Umwelt / VDI kritisiert Regierungsbeschluss kein Gesetz zur Speicherung von CO2 zu erlassen / Entwicklung neuer Technologien wird verhindert Düsseldorf (ots) - Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, vorläufig kein Gesetz zu erlassen, mit dem die Technologie zur CO2-Trennung und Lagerung ermöglicht wird. "Die Entscheidung ist nicht nachvollziehbar. Die international vereinbarten Klimaschutzziele können wir so nicht erreichen", sagt Volker Wanduch, stellvertretender VDI-Direktor. "Die Regierung schadet nicht nur dem Klima, sondern verhindert mit der Entscheidung vor allem die Entwicklung neuer Technologien. Technologien, mit denen mehr...

  • Klaus Ernst: Rente ab 67 ist arbeitsmarktpolitischer Unsinn Berlin (ots) - "DGB-Chef Michael Sommer hat Recht", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Klaus Ernst. "Die Menschen wollen die Rente ab 67 nicht. Sie sind schlauer als die Bundesregierung und wissen, dass die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters arbeitsmarktpolitisch völlig unsinnig war." Ernst weiter: "Wer sich die amtlichen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit über die Entwicklung der Erwerbslosigkeit unter den 60-64 jährigen ansieht, stellt fest: Im letzten Jahr hat sich die Arbeitslosigkeit unter mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht