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Lausitzer Rundschau: Hier geben, dort nehmen Bundestag beschließt Rentengarantie

Geschrieben am 19-06-2009

Cottbus (ots) - Der Bundestag hat am Freitag ein
"Bürgerentlastungsgesetz" beschlossen. Das klingt gut. Die Beiträge
zu den Krankenkassen sind ab 2010 steuerlich voll absetzbar. Der
Bundestag hat am Freitag auch die "Rentengarantie" beschlossen. Das
klingt fast noch besser. Dabei ist es in Wirklichkeit ein
Bürgerbelastungsgesetz. "Linke Tasche, rechte Tasche", sagte Angela
Merkel früher gern, wenn sie derartige Operationen bei Rot-Grün
kritisierte. Hier geben, dort nehmen. Ein Nullsummenspiel.
Tatsächlich ist es noch mehr als das. Nämlich ein Systembruch. Die
Renten folgen den Löhnen. Das war der Grundsatz. Steigen die Löhne,
dann steigen die Renten, allerdings wegen der demografischen
Entwicklung mit Abschlägen. In diesem Jahr steigen sie dank der
zurückliegenden hohen Tarifabschlüsse und eines wahlkampfbedingten
Sonderzuschlages um 2,41.Prozent im Westen und 3,38.Prozent im Osten.
Sinken die Löhne, müssten auch die Renten sinken. Dieser Grundsatz
wurde am Freitag verlassen. Wenn die Arbeitnehmer eine Krise erleben,
sollen die Rentner verschont bleiben. Das funktioniert nur, wenn im
Zweifel die Sozialbeiträge angehoben werden. Der Beschluss ist also
potenziell eine Umverteilung von Jung nach Alt. Zwar ist es aus
heutiger Sicht eher unwahrscheinlich, dass die Situation überhaupt
eintritt und die Schutzklausel wirksam wird. Und es ist auch
verständlich, dass Rentner, die keine Möglichkeiten mehr haben,
Verluste durch Arbeit auszugleichen, sich mit einer solchen Regelung
in der Krise sicherer fühlen. Nur sollte die Koalition dann lieber
nicht von Bürgerentlastung reden, auch nicht von
Generationengerechtigkeit. Opportunismus müsste über dem
beschlossenen Gesetz stehen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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