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WAZ: Die Grenzen der Freiheit - Kommentar von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 18-06-2009

Essen (ots) - Jeder Mensch, dessen sittliches Koordinatensystem im
Lot ist, muss es gut finden, wenn der Staat Dämme gegen die Flut von
Kinderpornographie im Internet errichten will. Trotzdem fällt es
nicht schwer, das "Zugangserschwerungsgesetz" als das zu beschreiben,
was es ist: ein Placebo im Computer-Zeitalter.

Virtuelle Stoppschilder ins Netz zu stellen, das ist wie Salbe
aufzutragen. Zieht schnell ein, der Schmerz bleibt. Selbst
untalentierte Internet-Surfer können die Warnzeichen mit wenigen
Maus-Klicks umgehen. Die menschenverachtenden Fotos und Filme sind eh
oft nicht frei zugänglich. Sie werden in Passwort-geschützten Foren
gehandelt, wo sich Pädokriminelle juristischer Verfolgung entziehen.

Nein, die Anbieter dieser Ekel-Seiten müssen bestraft und die
rund um den Erdball verteilten Computer-Server, auf denen die Seiten
liegen, gelöscht werden. Alles andere ist Symbolpolitik. Abseits
dieser Mängel wirft das Gesetz die grundsätzliche Frage nach der
Freiheit im Netz und den Grenzen dieser Freiheit auf. Anzunehmen,
dass ein einmal geschaffenes Filtersystem auf Kinderpornos beschränkt
bliebe, ist naiv.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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