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Lausitzer Rundschau: Ermittler legen Bericht über Bahn-Spitzeleien vor / Nach dem Frühjahrsputz

Geschrieben am 13-05-2009

Cottbus (ots) - Konsequenter geht es nicht. Scheinbar jedenfalls.
Der neue Bahn-Chef Rüdiger Grube hat gründlich aufgeräumt. Dem
Frühjahrsputz fällt praktisch die gesamte Mehdorn-Garde im Vorstand
zum Opfer und zusätzlich jeder, dem direkt Verantwortung für die
Spähaktionen gegen Mitarbeiter nachgewiesen werden konnte. Grube kann
unbelastet starten, mit eigenem Personal. Und mit dem Ruf, wirklich
eine Unternehmenskultur zu wollen, zu der das gegenseitige Vertrauen
ebenso gehört wie die Einhaltung von Gesetzen.
Doch in der nun blitzsauberen Konzernzentrale hängt noch immer ein
Geruch. Wie konnte es passieren, dass jahrelang aus der ehrbaren
Absicht der Korruptionsbekämpfung eine überbordende Sicherheitsmanie
wurde, die Schamgrenzen und Gesetze ignorierte? Und warum ist diese
Manie den Aufsichtsräten verborgen geblieben? Oder haben sie den
Haudegen Mehdorn in Wahrheit zu sehr gemocht und lieber nicht
hingesehen? Der Aufsichtsrat hat schließlich alle Manager, die er
jetzt schasste, selbst einmal bestellt. Und er ist auch nicht aktiv
geworden, als aus anderen Konzernen wie der Telekom erstmals Berichte
über Datenmissbrauch aufkamen. Das System Mehdorn hing eben nicht im
luftleeren Raum, sondern es wurde unterstützt durch das System Werner
Müller, des Aufsichtsratsvorsitzenden und Ex-Wirtschaftsministers.
Und auch durch das System Bundesregierung, die im Aufsichtsrat sitzt
und es durchaus goutierte, dass "ihr" Unternehmen so flott vorankam.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass die Ermittlungen über Mitwissen
und Mitverantwortung auf der Etage unterhalb des Vorstandes enden und
es Regressansprüche gegen die Top-Manager nicht gibt. Die eine Krähe
hackt der anderen eben kein Auge aus.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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