(Registrieren)

Mehrwert von DAB schwer vermittelbar

Geschrieben am 06-05-2009

Leipzig (ots) - Geht es nach den Rundfunkgesetzen einiger
Bundesländer, dann gehört das UKW-Radio schon bald der Vergangenheit
an. Einzelne Landesregierungen und öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalten setzen auf Radioübertragung in den digitalen
Formaten DAB und DAB plus.

Ob die Abschaltung der analogen Frequenzen eine Chance hat,
diskutierten auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland Uwe Hornauer,
Leiter der Landemedienzentrale Mecklenburg-Vorpommern, Alexander
Jereczinsky vom Mitteldeutschen Rundfunk und Bernd Sörries, der für
den Mobilfunkanbieter E-Plus im Bereich Corporate Affairs und
Frequenzregulierung arbeitet.

In der Diskussion täten sich Gräben auf, stellte der Moderator der
Runde, Medienjournalist Manfred Kloiber. Alexander Jereczinsky
verteidigte den Ausbau der öffentlich-rechtlichen Angebote im
Übertragungsstandard DAB, Uwe Hornauer wusste zu berichten, wie
ablehnend sich die privaten Rundfunkanbieter zu DAB verhalten. Bernd
Sörries versuchte, an einem Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern
den Nutzen der sogenannten digitalen Dividende zu erklären.

Der Begriff besagt, dass durch die Umstellung von analogem auf
digitalen Rundfunk Frequenzen frei werden, die ein breiteres Angebot
als bisher zur Folge haben können. In einem Dorf in der Region Müritz
nutzt E-Plus eine alte Fernsehfrequenz für die gleichzeitige
Übertragung von digitalem Rundfunk und Breitband-Internet. Sörries:
"Das ist ein Mehrwert für die Nutzer."

Auf die Frage von Moderator Kloiber, ob sich die Radionutzer
überhaupt für den digitalen Standard interessierten, sagte Hornauer:
"Es darf bezweifelt werden, dass der Mehrwert von DAB den Hörern
vermittelbar ist." Die Geräte seien verhältnismäßig teuer, der
qualitative Vorsprung gegenüber analogem Radio interessiere bei der
vorherrschenden Nutzung des Radios als "Nebenbei-Medium" kaum
jemanden, und schließlich sei das Angebot derzeit noch begrenzt.

Was nicht zuletzt daran liegt, dass sich die privaten
Rundfunkanbieter dem Thema DAB gegenüber skeptisch verhalten. Deren
Vertreter im Publikum sorgten für eine kontroverse Diskussion. Der
gebührenfinanzierte Ausbau von DAB verlängere das Ungleichgewicht
zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ins
digitale Netz, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes Privater
Rundfunk und Telekommunikation, Ursula Adelt: "Der Markt will DAB
nicht."

Ebenfalls aus dem Auditorium fragte Boris Lochthofen von der
Medienholding Regiocast, warum die Politik mit dem UKW-Netz ein zu
"knapp 90% genutztes, erfolgreiches Medium" abschalten wolle: "Wo ist
der Nutzen?"

Moderator Kloiber fasste den kontroversen Verlauf des Panels so
zusammen: Die Befürchtung, jemand säge am UKW-Radio, sehe er nicht.
"Aber für DAB und DAB plus sehe ich auch keine Perspektive."

Originaltext: Medientreffpunkt Mitteldeutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58100
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58100.rss2

Pressekontakt:
Thomas Köhler
S-WOK
Tel: 0341 - 301 81 81
Fax: 0341 - 301 81 82
Mobil: 0170 - 175 95 94
E-Mail: koehler@s-wok.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

201365

weitere Artikel:
  • Börnsen: Gedenkstättenbesuch als Pflichtprogramm bei Klassenfahrten Berlin (ots) - Anlässlich des Besuchs von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB: Mit ihrem Besuch in dem ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel als erste in diesem Amt ein klares und wichtiges Zeichen gesetzt: im zwanzigsten Jahr der friedlichen Revolution und des Mauerfalls dürfen Stimmen, die die DDR-Diktatur schönreden kein Gehör mehr...

  • Lothar Bisky: Lächerliche Attacke des mdr auf Peter Sodann Berlin (ots) - Bis zur Bundespräsidentenwahl darf der Kandidat Peter Sodann nicht in der ARD auftreten, war in der Thüringer Allgemeinen unter dem Titel "Bildschirmverbot bei Schloss Einstein", einer Kindersendung, zu lesen. Dazu erklärt der medienpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende der Partei DIE LINKE Lothar Bisky: Der mdr liefert seine zweite lächerliche Attacke gegen Peter Sodann und hat sich den Namen "Schwarzfunk" nunmehr verdient erarbeitet. Im Übrigen kommt dies einem Politikenthaltungsgebot für Schauspielerinnen mehr...

  • Fischer: Union wünscht Bahnchef Grube viel Erfolg und stets eine glückliche Hand Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Gesprächs mit dem neuen Bahnchef Grube im Verkehrsausschuss erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion beglückwünscht Herrn Grube zu seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG. Das heutige Gespräch mit dem neuen Bahnchef Grube war geprägt von einer neuen Offenheit. Die Union wird seine Arbeit gerne konstruktiv begleiten und wünscht ihm für diese Aufgabe eine glückliche Hand und viel Erfolg. Insbesondere mehr...

  • Krings: Kein Wahlkampf mit dem Wahlrecht Berlin (ots) - Zur Äußerung des 1. PGF der SPD-Fraktion Thomas Oppermann zu einer angeblich unmittelbar bevorstehenden Änderung des Wahlrechts erklärt der Justitiar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Günter Krings MdB: Oppermanns Behauptung, die Koalition habe sich auf die Umsetzung einer Wahlrechtsreform noch vor der Sommerpause so gut wie geeinigt, ist schlicht falsch. Seine Ankündigungen sind als reine Wahlkampfäußerungen zu werten und verfälschen die Absprachen innerhalb der Koalition. Sie entsprechen einem realitätsfernen mehr...

  • Nichtraucherschutz parteilos München (ots) - Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) fordert ein Rauchverbot in allen öffentlich zugänglichen Räumen und appelliert an die Politiker, sich nicht dem Druck der Interessengruppen wie Tabakindustrie und Gaststättenverbände zu beugen: "Aus medizinischer Sicht gibt es zum Thema (Passiv-)Rauchen eigentlich nichts mehr zu sagen oder hinzuzufügen. Tabakkonsum ist äußerst gesundheitsschädlich", sagte BLÄK-Präsident Dr. H. Hellmut Koch. Die etwa 75 Prozent der nichtrauchenden Bevölkerung sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht