| | | Geschrieben am 21-04-2009 Outsourcing ist kein Königsweg
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 Hannover / Düsseldorf (ots) -
 
 - Studie: Produktivität steigt mit höherer Fertigungstiefe
 - Weniger Outsourcing erhöht Produktivität um bis zu zehn Prozent
 - Hohe Exportquote und Akademikeranteil sichern
 Wettbewerbsfähigkeit
 
 Outsourcing lohnt nicht in jedem Fall. Je mehr Geschäftsprozesse
 Unternehmen outsourcen, desto geringer ist oft ihre Produktivität.
 Das ist das Ergebnis einer im Auftrag des VDI erstellten Studie vom
 Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung, die heute
 auf der Hannover Messe vorgestellt wurde. Das Ergebnis: Betriebe mit
 einer hohen Fertigungstiefe erreichen im Gegensatz zum Durchschnitt
 der Industrie eine höhere Produktivität von mehr als acht Prozent.
 "Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie durch Outsourcing nicht
 zwingend Kosten einsparen", sagte VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun.
 "Schlanker und schneller ist nicht automatisch besser.
 Transaktionskosten mit Zulieferern, Abhängigkeiten und
 Zulieferermargen sind häufig Punkte, die Unternehmen unzureichend
 berücksichtigen, wobei die Betriebsgröße keine Rolle spielt.
 Zurückhaltung beim Outsourcing oder, wo sinnvoll, aktives Insourcing
 steigert die Produktivität dagegen um teilweise mehr als zehn
 Prozent", so Braun. Gerade in Zeiten unausgelasteter Kapazitäten wie
 in der aktuellen Krise könnte damit das Insourcing eine strategische
 Option werden.
 
 Allein 2008 hatte das gesamte Outsourcing von Geschäftsprozessen
 in Deutschland ein geschätztes Volumen von 16 Mrd. EUR. "Doch damit
 erhöhen Unternehmen nicht zwangsläufig ihre Wettbewerbsfähigkeit",
 ergänzte Dr. Steffen Kinkel vom Fraunhofer Institut für System- und
 Innovationsforschung. Als Vorteile für das Insourcing nennt der
 Wissenschaftler niedrigere Kosten durch verminderte
 Abstimmungsprozesse, eine erhöhte Flexibilität in Engpasssituationen
 und dass sich die Kapazitäten dynamischer steuern lassen - eine
 "atmende" Struktur wird möglich. Zudem bleiben Kernkompetenzen der
 Fertigung im Unternehmen.
 
 Gestützt werden diese Aussagen des Wissenschaftlers durch die
 Motive der Unternehmen, welche Fertigungskapazitäten wieder
 ingesourct haben. Denn da steht an erster Stelle eine Erhöhung der
 Flexibilität bei 57 Prozent der Betriebe, gleichauf mit einer
 Verbesserung der Qualität. Auch Kostenaspekte und die Erhöhung der
 Kompetenz spielen eine deutliche Rolle.
 
 Wie wichtig diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sind,
 verdeutlicht das Unternehmen Endress+Hauser. "Wir legen seit Jahren
 Wert auf eine hohe Fertigungstiefe. Für unser Unternehmen ist es
 wichtig, die Kernkompetenzen für unsere Hightech-Produkte im
 Unternehmen zu halten", erklärte Frank Steinhoff, Leiter Technik bei
 Endress+Hauser Conducta. Das Unternehmen, führender Hersteller von
 Messstellen und Komplettsystemen für die Flüssigkeitsanalyse,
 erweitert derzeit den Standort Gerlingen bei Stuttgart von einer
 Gesamtgeschoßfläche von 7.700 qm auf 20.000 qm.
 
 Akademiker und Export sichern Wettbewerbsfähigkeit
 
 Doch nicht nur durch die aktive Justierung der Fertigungstiefe
 kann die Produktivität gesteigert werden. Die Exportquote wirkt sich
 laut der Studie ebenfalls auf die Produktivität aus. "Firmen, die
 einen großen Teil ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaften, sind
 erheblich produktiver als Betriebe, die ihre Abnehmer überwiegend im
 Inland finden", sagte Kinkel. "Die Konkurrenz auf den internationalen
 Märkten scheint Anreiz für die deutschen Betriebe zu sein, ihre
 Produktivitätsreserven systematisch auszuschöpfen."
 
 Ein weiterer Stellhebel zu mehr Produktivität ist die
 Qualifikation der Mitarbeiter. Je mehr Akademiker im Betrieb
 arbeiten, desto höher ist die Wertschöpfung. "Investitionen in
 qualifiziertes Personal lohnen sich. Gerade in schwierigen Zeiten wie
 jetzt sollten Unternehmen auf das Wissen ihrer Mitarbeiter setzen.
 Werden jetzt Mitarbeiter, besonders Ingenieure, entlassen, setzen
 Unternehmen ihre Konkurrenzfähigkeit auf's Spiel", meinte
 VDI-Präsident Braun. Steinhoff ergänzte: "Unsere Mitarbeiter sind der
 Garant für eine nachhaltig hohe Produktivität."
 
 www.vdi.de/presse
 
 Originaltext:         VDI Verein Deutscher Ingenieure
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16368
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