| | | Geschrieben am 21-04-2009 Booz & Company-Analyse: Digitalisierung entwickelt sich vom Schreckgespenst zum Wachstumstreiber der Musikindustrie
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 München (ots) - Wendepunkt auf dem Musikmarkt in 2010 /
 Strukturwandel der Musikindustrie zeigt erste Erfolge / Preise und
 Geschäftsmodelle weiter unter Druck / Musikindustrie als Blaupause
 für Medienbranche
 
 Die fortschreitende Digitalisierung und der rasante Erfolg des
 Internets haben in der Musikindustrie zu dramatischen Umsatzverlusten
 geführt. So haben das veränderte Mediennutzungsverhalten und die
 massenhafte Nutzung illegaler Musiktauschbörsen den Gesamtumsatz der
 Musikindustrie auf dem deutschen Markt gegenüber einem Umsatzvolumen
 von 2,7 Mrd. Euro im Jahr 1998 auf 1,5 Mrd. Euro in 2008 nahezu
 halbiert. Die Umsätze sollen sich jedoch ab 2010 trotz des weiteren
 Rückgangs der CD-Verkäufe durch neue Erlösquellen wie Musikdownloads,
 Musik-Abodienste für mobile Endgeräte oder Konzertaufzeichnungen auf
 DVD langsam wieder erholen. Ab 2012 soll der Anteil dieser Medien
 schließlich sogar auf mehr als 50% steigen, was die Fähigkeit der
 Industrie demonstriert, mit der nach wie vor sehr hohen Musiknutzung
 auch wieder Geld zu verdienen. Das sind die zentralen Ergebnisse
 einer aktuellen Analyse der internationalen Strategieberatung Booz &
 Company.
 
 Erschließung digitaler Erlösquellen überlebenswichtig
 
 Dieser positiven Entwicklung liegt ein grundlegender
 Strukturwandel der Musikbranche zugrunde. "In der Vergangenheit
 basierte das Geschäftsmodell auf dem Verkauf möglichst vieler Alben
 eines Künstlers. Konzerte, Musikvideos und Merchandising-Lizenzen
 dienten eher der Promotion des aktuellen Albums, als der
 Umsatzgenerierung", so Niko Steinkrauß, Medienexperte und Mitglied
 der Geschäftsleitung bei Booz & Company. Auch Chartstürmer und
 Superstars verkaufen heute in Deutschland nur noch selten mehr als
 eine halbe Million  CDs. Um am Ende mit jedem Musikstück wieder einen
 angemessenen Umsatz zu generieren und der veränderten Mediennutzung
 durch die Konsumenten gerecht zu werden, ist die Erschließung
 weiterer Erlösquellen erfolgskritisch. So kann es sich heute kein
 Label mehr erlauben, auf Umsatzbeiträge wie iTunes von Apple, "Nokia
 Comes with Music" oder den neuen MP3-Shop von Amazon zu verzichten.
 "Die großen Musiklabels haben den Internettrend weitgehend ignoriert
 und müssen nun Teile der Wertschöpfungskette an die neuen Player
 abgeben, um sich überhaupt noch ein Stück vom digitalen Kuchen
 abschneiden zu können", so Steinkrauß.
 
 Die strukturellen Voraussetzungen für eine stärker fragmentierte
 Musik-Vermarktung in Form von Downloads, Livekonzert-Streamings,
 Klingeltönen, Musik in Video-Spielen oder Merchandising mussten
 allerdings erst in einer über ein Jahrzehnt währenden Periode
 geschaffen werden. Die notwendigen Veränderungen beinhalteten neue
 Geschäftsmodelle für Abo-Dienste oder Lizenzen an Internetportale,
 neue Verträge mit Künstlern zur vollständigen Abdeckung der digitalen
 Wertschöpfungskette und nicht zuletzt Innovationen durch neue
 Marktteilnehmer.
 
 Preiskampf bei Musikdownloads führt zu Margenerosion
 
 Damit wachsen ab 2010 das erste Mal seit Mitte der 90er Jahre die
 Umsätze im Musikmarkt wieder, wobei die traditionellen
 Marktteilnehmer einen signifikanten Teil der Umsätze mit den neuen
 Downloadplattformen teilen müssen. Trotz dieses positiven Ausblicks
 ist der Veränderungsprozess der Musikindustrie noch lange nicht
 abgeschlossen. Notwendige Innovationen in der Kundenansprache,
 weiterhin zunehmende Fragmentierung und neue Marktteilnehmer werden
 den Druck auf Geschäftsmodelle und Preise aufrechterhalten. Ob dabei
 der Trend zu immer billigerer Musik anhält oder aber für Hits von
 bekannten Künstlern in Zukunft sogar mehr bezahlt werden muss, ist in
 dieser Phase des Experimentierens noch völlig offen. Aktuell drängen
 neue Player mit Kampfpreisen in den Markt, um sich als Preisführer zu
 positionieren und so schnellstmöglich signifikante Marktanteile zu
 sichern. Setzt sich diese Strategie durch, lässt das für alle
 Marktteilnehmer die Margen abschmelzen.
 
 Medienindustrie steht digitaler Turnaround noch bevor
 
 In einem ähnlichen Strukturwandel befinden sich derzeit die
 Printmedien, die TV-Anbieter und die Kinobranche. "Das Beispiel der
 Musikindustrie zeigt, dass nur mit konsequenter Ausrichtung an den
 neuen Mediennutzungsbedürfnissen - und damit intimer Kenntnis der
 Kunden - sowie einer schnellen Platzierung neuer Ideen am Markt
 entscheidende Wettbewerbsvorteile erreicht werden können", so
 Medienexperte Steinkrauß. "So wie die Musikindustrie lange Zeit als
 warnendes Beispiel diente, wie ein Mediensektor von der
 Digitalisierung überrollt werden kann, zeigt sie jetzt, dass der
 Digital Turnaround mit neuem Umsatzwachstum möglich ist." Die
 strategischen Grundlagen, ob und wie die traditionellen
 Medienkonzerne aus diesem digitalen Veränderungsprozess profitieren
 können, werden gerade gelegt. Die Musikindustrie zeigt, dass nur
 Konzerne mit anpassungsfähigen Strukturen aus der Dynamik des
 Internets Gewinn schlagen können.
 
 Über Booz & Company:
 
 Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 58 Büros auf
 allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
 den Klienten gehören  erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
 Organisationen.
 
 Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
 der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
 Klienten  zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
 meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
 einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
 praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
 den entscheidenden Vorteil zu schaffen.  Essential Advantage.
 Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
 Sie unter: www.strategy-business.com . www.booz.com/de
 
 Originaltext:         Booz & Company
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2
 
 Rückfragen und weitere Informationen:
 
 Robert Ardelt
 Manager Marketing & Communications
 Tel.: 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529
 Fax:  089 / 54 52 5 602
 Email: robert.ardelt@booz.com
 Internet: www.booz.com/de
 
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