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stern: Vertraulicher Bericht dokumentierte frühzeitig Schwächen im Risikomanagement bei der HSH Nordbank

Geschrieben am 15-04-2009

Hamburg (ots) - Bei der durch Milliardenverluste am Kapitalmarkt
schwer angeschlagenen Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein,
der HSH Nordbank, gab es bereits frühzeitig deutliche Warnungen, dass
die Bank ihr Risikomanagement nicht im Griff hatte. Das geht aus
einem vertraulichen Bericht der HSH Nordbank hervor, berichtet das
Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden
Ausgabe.

Der interne Risikobericht wurde dem Risikoausschuss des
Aufsichtsrates am 7. April 2008 präsentiert. In ungewohnter
Deutlichkeit stellt das Papier interne Schwächen fest: "Im Verlauf
des vierten Quartals des Jahres 2007 haben unterschiedliche
Prozessschwächen in dem Risikosteuerungsprozess für
Kapitalmarktgeschäfte zu operationellen Schäden geführt", heißt es in
dem Papier. So gingen bei einem der Investmentgeschäfte zum Beispiel
96 Millionen Euro verloren.

Es ist weniger die Summe als die Begründung für die
Fehlspekulation, die Bankmanager und Aufsichtsräte alarmieren musste:
Der Bericht macht "nicht ausreichende Überwachungsinstrumente" sowie
"die fehlerhafte Bewertungsmethode in den zentralen Instrumenten des
Risikocontrollings" für den Verlust verantwortlich. Teile des
Aufsichtsrats der Bank wurden über diese Mängel bereits im Dezember
2007 informiert.

Für das Geschäftsjahr 2007 musste die HSH Nordbank schließlich
mehr als eine Milliarde Euro auf ihre Finanzanlagen abschreiben. 2008
schrieb sie einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro. Die Länder Hamburg
und Schleswig-Holstein konnten die Bank nur mit einer Finanzspritze
von drei Milliarden Euro sowie Milliardenbürgschaften vor dem Kollaps
retten.

Eigentlich sollte die HSH Nordbank bis zu diesem Frühjahr an die
Börse gehen. Ein weiteres internes Gutachten von Herbst 2007 zeigt,
wie weit das Geldhaus von diesem Ziel entfernt war. Darin analysiert
die Unternehmensberatung Price-Waterhouse-Coopers (PWC) die
Börsentauglichkeit des Instituts aus aktienrechtlicher Sicht.
Ergebnis: Das für den Börsenauftritt zuständige Personal der Bank
verfüge über nur "geringe Rechts- und Praxiskenntnis",
Rechtssicherheit sei mehr ein "Zufallsprodukt".

Die HSH Nordbank erklärte auf stern-Anfrage, die Analyse habe sich
allein mit den "wertpapierrechtlichen Publizitäts- und
Verhaltenspflichten" befasst, nicht mit der generellen
Börsenfähigkeit der Bank.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Redakteur
Norbert Höfler
Telefon: 040-3703-3600

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangaben zur Veröffentlichung frei.


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