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Lausitzer Rundschau: Die Bilanz von Barack Obamas Europa-Reise Allein geblieben

Geschrieben am 07-04-2009

Cottbus (ots) - Es hatte absurde Züge, wie Beobachter in den
vergangenen Tagen zu ermitteln versuchten, inwieweit die
Poli8tik-Elite Europas gegen den neuen Mann aus Washington standhält.
Dahinter steckte ein ängstlicher Anfangsverdacht. Denn wo ein Kerl
seiner Statur des Weges kommt, ist man vor Überraschungen nicht
sicher. Und dagegen, so war man sich in Paris und Berlin einig, gilt
es Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Barack Obama reduzierte, gut informiert über die europäische
Verunsicherung, seine Vorstellungen auf einen allerkleinsten
gemeinsamen Nenner. Selbst der war trotz der Tatsache, dass der Mann
noch nicht einmal 100.Tage im Amt und von gigantischen innenpolischen
Problemen getrieben ist, vielen seiner Alliierten diesseits des
Atlantiks eine Zumutung.
Die Reise Obamas war insofern ein europäischer Offenbarungseid. Nach
all den Jahren des Klagens und Schimpfens auf die Probleme, die die
USA anhäuften und in sturem Eigensinn immer weiter vertieften, ging
der Vorhang auf für einen angeblich herbeigesehnten Neuanfang - aber
das dafür notwendige Ensemble hatte den Text nicht parat. Afghanistan
war immer der gute, der richtige Krieg gewesen, von dem das
Irak-Abenteuer nur ablenkte. Jetzt, wo Obama genau diese Parole zu
seiner macht, wird der Konflikt eine ganz schwierige Sache. Eigene,
vor allem neue Vorstellungen sind kaum zu hören gewesen. Der Umgang
mit der Türkei galt und gilt vor allem als europäisches Pro8blem.
Jetzt aber bedarf es des amerikanischen Präsidenten, um die Blamage
einer Blockade zu verhindern. Die europäische Antwort auf die
Wirtschaftskrise war von der gleichen Dürftigkeit. Man weiß hier ganz
genau, was man nicht will. Und sagt dann ganz schnell, dass
schließlich die Amerikaner für das schreckliche Ganze verantwortlich
sind. Das sagt auch Obama. Höflicherweise sagt er nicht, dass keiner
gezwungen wurde mitzumachen. Auch jetzt wird keiner genötigt werden,
sich dem anzuschließen, was das Programm des neuen Mannes ausmacht.
Er gehört nicht zu denen, die Treuebekenntnisse verlangen. Er geht
seinen Weg als Hoffnungsträger - getragen von einer Zustimmung, die
unsere Regierenden nicht kennen. Er weiß um die Chance, die USA vom
schlimmsten Alptraum seit Generationen zu befreien. Wenn es gelingt,
ist alles andere zweitrangig. Wenn er scheitert, sind alle anderen
auch nicht besser dran. Er ist allein gekommen und allein gegangen.
Wer das gut findet, der sollte sich das Leuchten in den Augen der
jungen Menschen, die ihn trafen, noch mal ansehen. Die sahen keine
Zumutung, die sahen Zukunft.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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