World Future Council: Parlamentarische Hearings für neues Unternehmensrecht / Finanzkrise als Chance für grünen Strukturwandel
Geschrieben am 31-03-2009 |   
 
    Hamburg (ots) - Der World Future Council (WFC) schlägt einen  radikalen Kurswechsel in der nationalen und internationalen  Wirtschaftspolitik vor, der weit über die vom kommenden G20-Gipfel zu erwartenden Schritte zur Bekämpfung der Finanzkrise hinausgeht. So  bereitet der WFC zusammen mit Vertretern aus Wirtschaft und  Zivilgesellschaft parlamentarische Hearings für ein neues Aktien- und Unternehmensrecht vor, das Eigentümer für die gesellschaftlichen und  ökologischen Schäden verantwortlich macht, die ihr Unternehmen  anrichtet.
     Teil dieses neuen Regelwerks ist, das Gehalt von Vorständen auf  das höchstens 25-fache des am schlechtesten bezahlten Mitarbeiters  eines Unternehmens zu beschränken. "Denn in keinem Unternehmen hängt  der Erfolg allein vom Vorstandschef ab", sagte WFC-Gründer Jakob von  Uexküll zum Abschluss einer Tagung von WFC-Ratsmitgliedern und  hochrangigen internationalen Wirtschaftsexperten am vergangenen  Wochenende in Ägypten.
     "Internationale Vereinbarungen über die Pflichten und Rechte von  Unternehmen, wie es sie beim Patentschutz längst gibt, sind  überfällig", betonte WFC-Ratsmitglied Olivier Giscard d´Estaing,  Gründungsdekan und Generaldirektor der französischen Eliteschule  Insead. "Wir brauchen jetzt eine Wirtschaft, die den Menschen und dem ganzen Planeten dient", sagte WFC-Ratsmitglied Ibrahim Abouleish,  Gründer des nachhaltigen ägyptischen Unternehmens Sekem und Gastgeber der Tagung "Saving People and Planet: Developing Policies for Future  Finance and Investment", zu deren Teilnehmern auch die amerikanische  Bestsellerautorin und Aktivistin Frances Moore-Lappé und die deutsche Währungsexpertin Professor Margrit Kennedy gehörten.
     Die Finanzkrise bietet nach Einschätzung des WFC die einmalige  Chance für einen grünen Strukturwandel der Wirtschaft, der die  globalen Probleme des Klimawandels und der Armut löst und Millionen  neuer Arbeitsplätze schafft. Statt mit Milliarden von Euro an neuem  Geld das Bankensystem zu stützen, sollten Staaten diesen  Strukturwandel finanzieren. Und statt wie bisher vor allem die  Einkommen von Arbeitnehmern zu besteuern, sollten sich Abgaben an  Umweltschäden und Ressourcenverbrauch orientieren, was neue  Arbeitsplätze schaffen und den grünen Strukturwandel fördern würde.
     Staatsgarantien für Unternehmen, etwa in der Automobilindustrie,  sollten an die Entwicklung umweltschonender Technologien gekoppelt  werden. Die Rettung bankrotter Banken müsse an die Bedingung geknüpft werden, dass sie Kredite für nachhaltige Projekte vergeben, sagte von Uexküll. "In der Aufsicht dieser Banken müssen Unternehmer, Vertreter der Zivilgesellschaft und Parlamentsabgeordnete ein Vetorecht haben,  um sicherzustellen, dass die Banken dem Interesse der Allgemeinheit  dienen und nicht nur ihren eigenen Gewinn maximieren", sagte von  Uexküll.
     Um die Spekulation auf den Finanzmärkten auf einfache Weise  einzudämmen, sollte die Rechtssicherheit bei spekulativen  Finanztransaktionen aufgehoben werden. Diese Geschäfte sind dann zwar auch künftig erlaubt, doch die Vertragspartner können im Schadensfall ihr Recht nicht vor Gericht einklagen.  "Zudem sollten kleinere,  weniger gewinnorientierte Banken, die sich an diesen spekulativen  Geschäften nicht beteiligen, gefördert werden", sagte Stefan Biskamp, Finanzexperte des WFC. "Sie sollten von bürokratischen Lasten befreit und im Gegenzug zur vollständigen Transparenz ihres Kreditgeschäfts  und ihrer Refinanzierung verpflichtet werden."
     Ratsmitglieder, Beiräte und Experten des WFC werden diese  Politikvorschläge für ein neues Wirtschafts- und Finanzsystem in den  kommenden Wochen aktiv in den Reformprozess einbringen.
  Originaltext:         World Future Council Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69154 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69154.rss2
  Pressekontakt: Anne Reis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  World Future Council Tel.: +49-40-30 70 914-16 E-Mail: anne.reis@worldfuturecouncil.org  www.worldfuturecouncil.org
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