Lausitzer Rundschau: Ein Präsident mit Orientierung  Zur Berliner Rede von Horst Köhler
Geschrieben am 24-03-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - In seinen bisherigen Berliner Reden hat sich  Bundespräsident Horst Köhler auf fundamentale Zukunftsfragen der  Gesellschaft konzen8triert: die Bildung (2006), die Globalisierung  (2007) und die Integration (2008). Nur das Thema am Dienstag, die  Finanz- und Wirtschaftskrise, war einer aktuellen Entwicklung  geschuldet, wobei anzumerken ist, dass Horst Köhler die Kontrolle der Finanzmärkte auch früher schon eingefordert hat - eher als viele  andere. Außerdem gelang es ihm auch wieder, einen größeren Bogen zu  schlagen, vom Klimaschutz bis hin zu einer gerechten  Weltwirtschaftsordnung. Stets hat der Präsident in allen seinen  Auftritten das Land dazu aufgerufen, die Bedeutung dieser  langfristigen Fragen für die eigene Zukunft anzunehmen. Dieser  Präsident hat Orientierung, und er gibt Orientierung. Auch an der  Überparteilichkeit hat er es nicht fehlen lassen. Seine Positionen  sind keinem bestimmten Lager zuzuordnen; er ist im besten Sinne  Präsident aller Deutschen. Auch deshalb ist er so respektiert beim  Volk. Beliebt kann man vielleicht nicht sagen, dazu ist er zu  präsidial im Auftreten, zu distanziert, zu wenig volkstümlich. Es ist völlig legitim, wenn die Parteien bei der Neuwahl eines  Bundespräsidenten jeweils eigene Kandidaten aufstellen. Formal kann  man die im Mai stattfindende Wahl in der Bundesversammlung zwar als  Neuwahl betrachten. Aber das ist sie in Wirklichkeit nicht. Denn hier begehrt ein in der Zwischenzeit allseits akzeptierter Präsident eine  zweite Amtszeit. Jetzt kommt die von der SPD betriebene  Gegenkandidatur Gesine Schwans dem Versuch einer Abwahl des  Amtsinhabers gleich. Dafür aber hat die SPD keinen einzigen Grund  vorzuweisen. Seit der neuen Berliner Rede gilt diese Feststellung  mehr denn je. Die SPD hat sich verrannt. Sie wurde dazu im  vergangenen Sommer von Leuten gedrängt, die in der Partei heute kaum  noch etwas zu sagen haben. Einen eleganten Ausweg gibt es nun nicht  mehr. Niederlage gegen Köhler am 23..Mai schon im ersten oder zweiten Wahlgang aufgrund von "Überläufern" aus dem eigenen Lager oder  Rückzug der Kandidatin oder Niederlage im dritten Wahlgang - das sind die wenig erbaulichen Alternativen. Für den Bundestagswahlkampf der  Sozialdemokraten ist das kein gutes Vorzeichen. Die Genossen hätten  den Berliner Reden des Präsidenten besser schon früher aufmerksam  zugehört.
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