(Registrieren)

Rheinische Post: Die Strafpredigt des Präsidenten

Geschrieben am 24-03-2009

Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Das
Sprichwort trifft recht gut den Kern der vierten Berliner Rede, die
der Bundespräsident diesmal im Zeichen der weltweiten Wirtschafts-
und Finanzkrise hielt. Köhler kennt die Akteure an den Märkten, viele
sogar persönlich. Wenn er die Finanzelite für das Ausmaß der Krise
verantwortlich macht und ihr die Leviten liest, dann trifft es gerade
seine Zunft. Denn Köhler war zuvor Präsident des Sparkassenverbandes
und des Internationalen Währungsfonds.
Umso bemerkenswerter ist seine durchaus tief gehende Abkehr vom
System der "schrankenlosen Freiheit". Er hat grundsätzlich recht,
wenn er sich davon distanziert. Aber hat er in seinen früheren
Funktionen nicht lange Zeit gute Miene zum bösen Spiel gemacht?
Diesen Vorwurf muss er sich machen lassen, auch wenn er als
IWF-Präsident Regeln für das schrankenlose Spiel des
Casino-Kapitalismus eingefordert hat. Die Strafpredigt, die er jetzt
als Bundespräsident hielt, hätte auch einem IWF-Lenker gut
angestanden. Die Bürger hierzulande erreicht er mit einer solchen
Rede gleichwohl. Und wenn er damit zugleich für die soziale
Marktwirtschaft wirbt, hat er dem angeschlagenen System sogar einen
guten Dienst erwiesen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

193642

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: FDP und "Freie" Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels Willy Brandts politischer Befund am Lebensende - "Nichts kommt von selbst, und nur wenig ist von Dauer" - gilt auch für die FDP. Sie macht sich auf den Weg zu einer mittelgroßen Partei. Ihr demoskopischer Anstieg ist Folge des gleichzeitigen Sinkflugs der CSU in Bayern und der CDU im restlichen Bundesgebiet. Ob der FDP die legitime politische Profitmacherei im bürgerlichen Lager dauerhaft vergönnt ist, hängt auch, aber nicht nur vom Gelingen der Rekonvaleszenz bei CDU/CSU ab. Denn die noch unscharf mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zur Sicherheit von Kosmetika Stuttgart (ots) - Zunächst hat die EU damit nur die Wahlfreiheit der Bürger gestärkt. Als nächsten Schritt muss sie von der Industrie entsprechende Sicherheitsprüfungen einfordern. Denn die ungeschminkte Wahrheit über eines Inhaltsstoff nützt dem Verbraucher nur, wenn er dessen Risiken abschätzen kann. Dann allerdings muss die Verordnung nicht wie bisher geplant nur für Kosmetika, sondern zwingend auch für Lebensmittel gelten. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ein Präsident mit Orientierung Zur Berliner Rede von Horst Köhler Cottbus (ots) - In seinen bisherigen Berliner Reden hat sich Bundespräsident Horst Köhler auf fundamentale Zukunftsfragen der Gesellschaft konzen8triert: die Bildung (2006), die Globalisierung (2007) und die Integration (2008). Nur das Thema am Dienstag, die Finanz- und Wirtschaftskrise, war einer aktuellen Entwicklung geschuldet, wobei anzumerken ist, dass Horst Köhler die Kontrolle der Finanzmärkte auch früher schon eingefordert hat - eher als viele andere. Außerdem gelang es ihm auch wieder, einen größeren Bogen zu schlagen, vom Klimaschutz mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Obamas Feuerschneise US-Regierung will mit privatem Geld faule Kredite aufkaufen Cottbus (ots) - Das, was US-Präsident Barack Obama jetzt auf den Weg brachte, um die Banken seines Landes wieder zum Arbeiten zu bekommen, ist vergleichbar mit jenen kontrolliert gelegten Bränden, mit denen Feuerwehrleute die Feuersbrunst in ausgekohlten Schneisen ersticken wollen. Es ist ein gefährliches Unterfangen schon deswegen, weil zur Rettung der Finanzindustrie genau jene Instrumente eingesetzt werden, die zuvor für den Ruin sorgten. Denn die Aufforderung an Privatinvestoren, Geld für den Aufkauf fragwürdiger, faul genannter, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Auto / Abwrackprämie Osnabrück (ots) - Kein Allheilmittel Es ist verlockend, noch mehr Geld für die Abwrackprämie bereitzustellen. Denn bisher gibt es überwiegend Positives zu berichten. Hersteller, Händler, Käufer - alle freuen sich, und der Impuls für die Binnenkonjunktur ist beträchtlich. Warum also nicht einfach weitermachen, wenn der erste Fördertopf ausgeschöpft ist? Die Antwort lautet ganz einfach: Weil auch die Abwrackprämie kein Allheilmittel ist. Erstens schraubt sie die Staatsverschuldung in die Höhe, was später unweigerlich zu Steuererhöhungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht